Ludwigshafen Gute Tipps vom Streckenposten

Die Austragung des Berglaufs war lange fraglich. Die Sportler waren froh, dass der Traditionslauf schließlich doch gestartet wur
Die Austragung des Berglaufs war lange fraglich. Die Sportler waren froh, dass der Traditionslauf schließlich doch gestartet wurde.

«Ludwigshafen.» Der Oggersheimer Berglauf ist der älteste Volkslauf in Ludwigshafen. Bereits zum 32. Mal ist er am Sonntag durchgeführt worden. Thomas Schlohmann und Eszter Vargas gewannen über die Halbmarathon-Distanz. Die Sieger beim 10,6 Kilometer langen Berglauf hießen Anette Groß und Alexander Schaumburg. Bei allen 32 Läufen war Werner Dickes als Helfer im Einsatz. Zuletzt hat er sich als zuverlässiger Streckenposten bewährt.

Der Berglauf der TG Oggersheim hat eine große Tradition, doch die 32. Auflage stand lange auf der Kippe. Die Veranstaltung drohte auszufallen, weil zunächst niemand bereit war, sich federführend um die Organisation zu kümmern und die Nachfolge von Jürgen Krüger und Roger Cambeis anzutreten. In der Leichtathletik-Abteilung fand sich keiner, doch Johannes Moeller, ein Mitglied aus der Abteilung Skigymnastik, erwies sich als Retter in der Not. Er übernahm zumindest in diesem Jahr die Gesamtorganisation. Moeller setzte dabei auf bewährte Kräfte. Zu diesen gehört Werner Dickes. Der 68-jährige Pensionär zählt zu denjenigen, die noch keinen Berglauf versäumt haben und von der ersten Stunde an die Entwicklung des Volkslaufes in verschiedenen Funktionen mitgestaltet haben. Dickes war Zeitnehmer, Kassenwart und Streckenposten. In den vergangenen drei Jahren sorgte der gelernte Informatiker dafür, dass sich kein Sportler verläuft. Diese Befürchtung war nicht unbegründet, denn die Laufstrecke musste wegen einer Baustelle am Wasserwerk umgeleitet werden. Moeller konnte sich jedoch auf Werner Dickes verlassen, der in roter Warnweste und mit gelber Fahne an dem neuralgischen Punkt den Läufern Anweisungen gab. Immer wieder gab der einstige Sprinter der TGO den vorbeilaufenden Akteuren verbale Hilfestellungen, damit sie auf Kurs blieben. Das war spätestens dann nötig, als die Halb-Marathon-Läufer zum zweiten Mal an ihm vorbeikamen, denn die Abstände waren schon so groß geworden, dass mancher alleine die Kilometer bewältigen musste. „Dort, wo mein Fahrrad steht, geht es links weiter“, rief Dickes den Sportlern zu. Auch als die Walker auf dem Rückweg an ihm vorbeikamen, gab es aufmunternde Worte: „Über den Damm, dann kann nichts mehr passieren.“ Motivation gab es für Eszter Vargas. Die gebürtige Ungarin, die in Frankenthal lebt, rangierte beim Halbmarathon als beste Frau auf Position vier. „Du schaffst es noch, zum Dritten aufzuschließen.“ Die zierliche Läuferin im blauen Shirt und der langen Sporthose lächelte. Vargas überholte tatsächlich den Dritten, Dirk Karl aus Kandel, auf der letzten Runde und verwies ihn auf Platz vier im Gesamtklassement. Als sie im Ziel ankam, war Thomas Schlohmann (TSG Maxdorf) bereits auf dem Weg unter die Dusche. Der Triathlet erreichte 7:35 Minuten vor Vargas das Ziel. 90 Minuten später war auch der Dienst von Dickes als Streckenposten beendet. „Im nächsten Jahr bin ich wieder dabei. Mir macht es nichts aus, morgens früh aufzustehen und mitzuhelfen. Es wäre schade, wenn es diesen Lauf nicht mehr gäbe“, sagte er.

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