Kommentar Helmut-Kohl-Allee: Gegner führen gute Gründe für einen Baustopp an

Eine Bürgerinitiative protestiert immer wieder gegen den Bau der Stadtstraße, die bis Anfang der 2030er-Jahre fertig werden soll
Eine Bürgerinitiative protestiert immer wieder gegen den Bau der Stadtstraße, die bis Anfang der 2030er-Jahre fertig werden soll.

Deutschland ist keine Bananenrepublik. Daher dürfen Kritiker jederzeit einen Baustopp für die Helmut-Kohl-Allee fordern.

Der Stadtrat hat am Montag ein Vermögen für ein gigantisches Verkehrsinfrastrukturprojekt freigegeben. Mehr als 865 Millionen Euro sollen in den nächsten Jahren in den Bau der Helmut-Kohl-Allee fließen. Die 860 Meter lange Trasse soll die Lorientallee mit der Kurt-Schumacher-Brücke verbinden. Die Mehrheit der Ludwigshafener Stadtgesellschaft hält diese Stadtautobahn für alternativlos, damit nach dem Abriss der Hochstraße Nord täglich rund 100.000 Fahrzeuge gut durch die Region kommen können. Aber es gibt auch Gegner, die das Projekt stoppen wollen: die BSW-Fraktion im Stadtrat und eine Bürgerinitiative. Die Kritiker haben sehr viele gute Gründe, warum sie die Reißleine ziehen wollen, obwohl schon viel Geld und Ressourcen in das Vorhaben geflossen sind. In einer Demokratie ist das ihr gutes Recht als Minderheit, ihre Meinung und ihre Bedenken offen zu äußern. Deutschland ist keine Bananenrepublik, wie OB Steinruck ganz richtig festgestellt hat. Auch als Stadtoberhaupt steht es ihr daher nicht zu, in einer Wutrede gewählte Stadtratsmitglieder und engagierte Bürger in den Senkel zu stellen.

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