Ludwigshafen Heuschnupfen im Winter

91-80470067.jpg

Der Frühling steht vor der Tür: Für Allergiker nicht unbedingt eine Zeit der Freude, sondern der Schniefnasen und Tränen. Apotheker müssen aber aufgrund des milden Winters sogar in der eigentlich kalten Jahreszeit Patienten mit Heuschnupfen beraten.

„Wer Heuschnupfen hat und Symptome feststellt, sollte schnell handeln“, rät Sabine Merk-Deobald, Inhaberin der Apotheke im Haus der Gesundheit in der Gartenstadt. Denn nur so könne unter Umständen die Gefahr eines sogenannten Etagenwechsels verringert werden – also die Möglichkeit, dass die Symptome weiter nach unten bis in die Bronchien „wandern“ und etwa allergisches Asthma entsteht. Als Mittel gegen die Symptome gibt es Antihistaminikum, die Ursache der Allergie, die Überreaktion des Immunsystems, kann man jedoch nur mit einer Hyposensibilisierung beim Arzt angehen. Wer vorbeugend agieren will, dem rät Merk-Deobald zu Präparaten mit Probiotika. „Die Keime helfen, eine gesunde Darmflora aufzubauen, um besser mit der Allergie zurecht zu kommen“, erklärt die Ludwigshafenerin, die bereits im Februar Kunden mit Allergiebeschwerden beraten hat. Zudem empfiehlt sie zur symptomatischen Behandlung von Heuschnupfen die Anwendung von Nasenduschen. Die richtige isotonische Konzentration garantieren entsprechende Sachets, die es fertig zu kaufen gibt. Den gleichen Tipp gibt auch Abubaker Elhag seinen Heuschnupfen-Patienten in der Niederfeld-Apotheke. Der gebürtige Sudanese Elhag leitet seit August 2015 die Apotheke in der Gartenstadt und hat bereits kurz vor Weihnachten die ersten Kunden mit Beschwerden gehabt. „Der milde Winter ist schuld daran, dass so viele jetzt schon Heuschnupfen haben“, sagt er. Er rät allen Betroffenen, sich mit Hilfe eines Pollenflugkalenders zu informieren, wann was blüht. Dann könne man vorbeugend agieren und in der entsprechenden Zeit seltener nach draußen gehen. Wichtig sei auch, die Fenster der Wohnung zu schließen, abends zu duschen und die Haare zu waschen sowie die Wäsche drinnen zu trocknen. Wer massive Probleme habe, könne sich überlegen, eine Hyposensibilisierung vornehmen zu lassen. „Wer diese Heilmethode über Jahre konsequent durchführt und regelmäßig Spritzen bekommt oder Tabletten einnimmt, hat damit meistens Erfolg“, so Elhag. Wer nicht gar so massiv leide, könne es mit Homöopathie versuchen, ergänzt Apothekerin Catrin Neufang. Die Niederfeld-Apotheke hält in diesem Bereich sowohl Globuli, also die kugelförmige Darreichungsform, als auch Nasensprays parat. Die alternative Heilmethode sei auch für Kinder zu empfehlen, da sie kaum Nebenwirkungen hervorrufe, sagt Neufang. (hah)

91-80470068.jpg
x