Ludwigshafen Hilfe für Familien

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Sie begleitet und unterstützt Familien – und das bereits seit 60 Jahren: die Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern der Stadt Ludwigshafen. Gefeiert wird mit einem Festakt im November und einer Gesprächsreihe, die für alle Interessierte offen ist.

1956 startete die Erziehungsberatung der Stadt mit zwei Halbtagskräften in drei Räumen des Gesundheitsamts. Seit 1974 ist die Einrichtung, die sich als Dienstleister für Familien in der Stadt Ludwigshafen und dem Rhein-Pfalz-Kreis versteht, in der Bürgermeister-Kutterer-Straße im Westend zu finden. Heute kümmert sich ein 17-köpfiges Team um die Anliegen der Familien. In den 60 Jahren haben sich die Anforderungen im Erziehungsalltag geändert. „Das Familienleben wird nicht einfacher, und man kann dankbar sein, wenn professionelle Hilfe vorhanden ist“, dankte Familiendezernentin Cornelia Reifenberg (CDU) dem Team der Beratungsstelle. „Wir müssen mehr Förderung für alleinerziehenden Mütter im Angebot haben“, blickte sie in die Zukunft. Niederschwellig, kostenfrei und verschwiegen: Mit diesen drei Schlagworten kann das Angebot der Erziehungsberatungsstelle, kurz „EB“, beschrieben werden. War in den 70er-Jahren noch eine einjährige Wartezeit die Regel, so meldet sich heute innerhalb einer Woche ein Berater und vereinbart einen Termin. „Wir haben extra einen Notdienst. Das ist ein Mitarbeiter, der sich um Eltern kümmert, die ohne Termin bei uns erscheinen“, erläutert „EB“-Leiterin und Diplom-Psychologin Ines Ellesser das Konzept der Einrichtung. 2015 begleiteten die Mitarbeiter über 1450 Familien. Das Angebot ist offen und freiwillig. „Die Eltern sind meist sehr dankbar“, weiß die „EB“-Leiterin. Auch die Beratung hat sich in den 60 Jahren gewandelt. Wurden zu Beginn die Eltern beraten, während die Kinder heilpädagogisch behandelt wurden, gibt es seit der Jahrtausendwende innovative Angebote wie die aufsuchende Familientherapie, bei der die Beraterinnen in die Familien gehen, oder die Multifamilientherapie. „Dabei wird der Ansatz verfolgt, dass Familien in der Lage sind, sich selbst zu helfen“, verdeutlicht Teamleiterin Ulrike Beck. Gleich geblieben sind über die Jahrzehnte die Gründe, warum Familien Rat suchen: schulische Probleme, die Pubertät und Phasen des Übergangs wie etwa von der Kita in die Schule. Tendenziell werden mehr Jungen als Mädchen beraten. Gestiegen ist die Zahl der Ratsuchenden mit Migrationshintergrund. Aktuell liegt sie bei 37 Prozent. Hier strebt die „EB“ eine Zertifizierung an. Termin Die „EB“ lädt von Oktober bis Dezember zu „Mittwochsgesprächen“ ein, bei denen Berater und Therapeuten zu Themen rund um die Familie referieren. Der erste Vortrag ist am Mittwoch, 5. Oktober, um 16.30 Uhr in der Mehrzweckhalle der „EB“. Am Freitag, 25. November, wird mit einem Nachmittag der Offenen Tür gefeiert. |rad

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