Ludwigshafen Hochdorfer Machtdemonstration

Tim Götz war der überragende Spieler am Sonntagabend. 13 Tore erzielte der Spielmacher des TV Hochdorf gegen Offenbach.
Tim Götz war der überragende Spieler am Sonntagabend. 13 Tore erzielte der Spielmacher des TV Hochdorf gegen Offenbach.

«Hochdorf-Assenheim.» Das Spitzenspiel der Handball-Oberliga wurde zu einer Machtdemonstration. Im Pfalzderby besiegte Spitzenreiter TV Hochdorf den TV Offenbach mit 32:22 (20:12) und bleibt damit nach sieben Spieltagen weiter ohne Verlustpunkt Tabellenführer.

„Abpfeifen!“ Die Offenbacher Zuschauer hatten eine Vorahnung. Bereits nach 55 Sekunden forderten sie die gut leitenden Schiedsrichter Dirk Mayer und Jens Landgraf auf, die Partie zu beenden. Sie wussten nach dem 1:0-Führungstreffer durch Lukas Klein, dass es nicht mehr besser kommen konnte. Und tatsächlich: Vier Minuten später hatte Hochdorf mit drei Treffern durch den überragenden Tim Götz sowie jeweils einem Tor von Vincent Klug und Niklas Schwenzer eine Vorentscheidung erzielt. Offenbach hatte in der Halle des Klassenprimus’ nichts mehr zu bestellen. Hochdorf spielte sich sicher dem siebten Saisonsieg im siebten Spiel entgegen, ließ nur im zweiten Durchgang ein wenig schleifen, was Trainer Steffen Christmann ärgerte: „Im ersten Abschnitt hat mir das Tempo in unserem Angriff gefallen. Dafür hatten wir in der Abwehr ein paar Konzentrationsfehler zu viel. In der zweiten Hälfte haben wir besser gedeckt, dafür hat die Konzentration im Angriff gefehlt.“ TVO-Trainer Michael Übel nahm die zweite Saisonniederlage seiner Mannschaft gelassen auf: „Hochdorf ist nicht die Mannschaft, mit der wie uns messen können.“ Das unterstrichen die Gastgeber, die jede kleine Nachlässigkeit sofort bestraften. Sei es per Gegenstoß oder durch konsequentes Ausnutzen von Deckungslücken. Das 20:12 zur Pause war beinahe noch ein wenig schmeichelhaft. Es war nicht der Rückstand an sich, der Übel missfallen hatte. „Mich haben vielmehr unsere vielen technischen Fehler genervt. Das haben wir in der zweiten Halbzeit etwas besser gemacht“, sagte er. Diesem Angriffswirbel hatten die Gäste aus der Südpfalz nur wenig entgegenzusetzen. Gut, dass es Hochdorf zumindest in Sachen Chancenverwertung nach dem Seitenwechsel ein wenig ruhiger angehen ließ. Christmann gönnte außerdem jedem Spieler Pausen. Er schonte beispielsweise den im ersten Durchgang nach einem Schlag in den Bauch angeschlagenen Arne Ruf und gab dafür seinem Kapitän Steffen Bühler Einsatzzeiten. Bühler feierte sein Comeback nach vierwöchiger Verletzungspause mit drei Treffern. Er zeigte in der Abwehr sofort wieder Präsenz. „Das waren Sicherheitsvorkehrungen, die wir mit unserem Kader problemlos auffangen können“, sagte Christmann und meinte damit gleichermaßen beide Pausen. Am Spielverlauf änderte sich ohnehin nichts. Den Hochdorfern genügte der Verwaltungsmodus. Bis zu elf Tore legten die Gastgeber zwischenzeitlich vor. Sogesehen waren die zehn Tore Differenz beim Schlusspfiff ein Ergebnis, mit dem beide Mannschaften letztlich leben konnten. „Es war von Anfang an sehr unwahrscheinlich, dass wir hier punkten“, sagte Offenbachs Trainer Übel, während sich Christmann über einen Arbeitssieg mit gelegentlichen Glanzmomenten sowie reichlich Gelegenheit für Experimente freute. So spielten sie TV Hochdorf: Bolling, Peribonio (ab 43.) - Ruf (1), Götz (13/5), Klug (4) – Gerdon (5), Schwenzer (4) – Sorda – Bühler (3), Müller, Lanninger (1), Novo, Zimmermann (1), Eschbach TV Offenbach: Dentzer, Müller (ab 31.) – Steuer, Klein (9/5), Mohra (2) – Gläßgen, Pfalzer (1) – Graap (2) – Kunz (3), Albert (2), Metz, Busch, Daum (3) Spielfilm: 5:1 (5.), 9:6 (13.), 14:8 (18.), 20:12 Hz., 26:15 (42.), 29:18 (52.), 32:22 Ende – Zeitstrafen: 2:2 – Rote Karte: Steuer (47. Disqualifikation) – Siebenmeter: 6/5 – 5/5 – Beste Spieler: Götz, Gerdon – Klein – Zuschauer: 450 – Schiedsrichter: Mayer/Landgraf (Göllheim/Eisenberg).

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