Ludwigshafen Hochwasser: Parkinsel teils gesperrt

91-85353379.jpg

Der südliche Teil der Parkinsel ist gestern wegen Hochwassers gesperrt worden. Der etwas höher gelegene nördliche Teil, auf dem sich derzeit das Gelände des Festivals des deutschen Films befindet, ist von der Sperrung vorerst nicht betroffen. Die Kinozeltstadt soll auch am Wochenende weiter in Betrieb sein.

Durch den Dauerregen und Unwetter ist der Pegel des Rheins stark angestiegen. Der Stadtpark auf der Insel ist deshalb gestern südlich der Schwanthalerallee gesperrt worden. Wie die Stadtverwaltung gestern Nachmittag weiter mitteilte, werde die Entwicklung der Pegelstände und des aufgeweichten Bodens „intensiv beobachtet“. Besonders im Blick dabei ist die Standsicherheit der Bäume im Stadtpark. Durch Regen und Druckwasser von unten wird der Boden aufgeweicht. Bei Starkwind könnten vor allem Pappeln entwurzelt werden, sagte Katastrophenschutz- und Feuerwehrdezernent Dieter Feid (SPD). Falls Bäume umzustürzen drohen, müsse die Stadtverwaltung reagieren und den ganzen Stadtpark für die Öffentlichkeit sperren. Mitarbeiter des Grünflächenamts sind damit beauftragt worden, auch am Wochenende die Standsicherheit der Bäume am Festivalgelände ständig zu prüfen, wie Feid mitteilte. Dem Filmfestivalgelände, das in einer kleinen Senke auf einer Wiese hinter der Hannelore-Kohl-Promenade liegt, droht die Überflutung ab einem Rhein-Pegelstand von 7,15 Meter. Gestern Nachmittag lag der Pegel bei 6,18 Meter. Die Prognosen des rheinland-pfälzischen Hochwassermeldezentrums gehen davon aus, dass der Rhein bis Sonntagnachmittag auf bis zu 6,90 Meter anschwellen könnte. Längerfristige Prognosen gehen nach Feids Angaben davon aus, dass sich die Lage ab Montag wieder entspannen könnte. Auch soll sich die Großwetterlage kommende Woche verbessern. Unwetter mit Starkwindböen sind nicht in Sicht. „Ob’s so kommt, wird man sehen. Ich drücke fest die Daumen“, sagte der Dezernent. Das unterhalb der Hannelore-Kohl-Promenade geplante Open-Air-Kino kann auf dem bereits überfluteten Areal erst einmal nicht stattfinden. Gestern Nachmittag fand eine Krisensitzung von Stadt und Feuerwehr mit Filmfestivaldirektor Michael Kötz statt. Die Verantwortlichen ließen danach verlautbaren, dass das Filmfestival weitergehen werde. Falls sich die Hochwasserlage aber weiter verschärfen würde und neue Unwetter drohten, müssten Stadt und Filmfestivalmacher über eine Alternative zum Standort Parkinsel nachdenken. Solche Planspiele gibt es bereits. Dem Vernehmen nach ist unter anderem der Pfalzbau als Ausweichstandort im Gespräch. „Sicherheit geht vor. Wir sind stolz auf das Festival und wollen es, so lange, wie es vertretbar ist, auf der Parkinsel halten“, sagte Dezernent Feid. Die Lage werde von der Feuerwehr rund um die Uhr kontrolliert. Falls wider Erwarten eine Evakuierung stattfinden müsste, würde die Stadt dem Festivalteam sehr kurzfristig ein Ausweichquartier zur Verfügung stellen, sagte Feid. 2013 musste das Filmfestivalgelände bei einem Rhein-Pegel von 8,35 Meter in einer Nachtaktion evakuiert werden. Die Veranstalter wichen damals auf eine Fläche am Luitpoldhafen aus, die nun nicht mehr zur Verfügung steht, weil dort gebaut wird. „Aber selbst die schlimmsten Prognosen gehen nicht von einem Szenario wie 2013 aus“, meinte Dezernent Feid. Auch Felix Neunzerling vom Festivalteam beruhigte: „Die Lage ist noch nicht kritisch.“ Wochenspiegel, Seite 3

x