Ludwigshafen Hundert Jahre Dada und viel Jazz

Die Stadt sei bemüht, dem Kultursommer immer wieder einmal neue Plätze zu erschließen und die einzelnen Stadtteile zu berücksichtigen, sagte Kulturbereichsleiter Dietrich Skibelski. Eine Eröffnung in Rheingönheim nannte er „überfällig“. Im dortigen Luitpoldhain wird schon seit über zehn Jahren während des Kultursommers ein Rockfestival ausgerichtet. Nun wird hier zur Eröffnung des Kultursommers der Stadt am Freitag, 24. Juni, nachmittags das Duo Marc Lohse (Geige) und Oliver Schmidt-Radde (Gitarre) Klassik und Pop, die Musikschulcombos Jazz It und Thrown together spielen, am Abend dann Mojosoundz und Jo’s Mum. Um 20 Uhr eröffnet Kulturdezernentin Cornelia Reifenberg den 26. Ludwigshafener Kultursommer. Bei der gestrigen Programmvorstellung in den Räumen der Sparkasse Vorderpfalz als Hauptsponsor kündigte die Kulturdezernentin die bunte Veranstaltungsreihe sehr sportlich als „eine Leistungsschau der freien Szene“ an. Kulturbereichsleiter Skibelski hatte eher ihren demokratisch-partizipatorischen Aspekt im Auge, wenn er ihn als „kulturelle Bürgerbewegung“ bezeichnete. Jedenfalls stehen für das Kulturprogramm, das alle Genres umfasst, wieder 300.000 Euro zur Verfügung. Allein 200.000 Euro entfallen auf das Straßentheaterfestival, den auch weit über die Stadtgrenzen hinaus beachteten Höhepunkt des Kultursommers, der auf den 21. bis 23. Juli terminiert ist. Das diesjährige Programm ist noch ein Vermächtnis der langjährigen Organisatorin Sabine Sahling, die im Frühjahr in den Ruhestand getreten ist. Es wurde aber sehr charmant, mit einem nicht zu überhörenden Wiener Tonfall von dem neuen Leiter des Kulturbüros, Fabian Burstein, vorgestellt. Burstein machte auf die Reihen und die Einzelveranstaltungen aufmerksam, nach denen auch das Programmheft gegliedert ist. Ein Schwerpunkt der Reihen liegt auf dem Jazz. „Kultur im Biergarten“ in der Oggersheimer Privatbrauerei Mayer, auch das Festival „Jazz am Rhein“, in diesem Jahr am 19. und 20. August, sind schon seit vielen Jahren ein zuverlässiger Teil des Kultursommers. Einbezogen ist jetzt auch der Enjoy Jazz Summer mit der New Yorker Pianistin Carla Bley am 19. Juli im Kulturzentrum Das Haus. In der Donnerstagreihe „Musikalischer Mittag“ auf dem Ludwigsplatz sind außerdem Jazzmusiker wie Valeria Maurer oder das Huub Dutch Duo dabei. Das Weltmusik-Festival „Creole-Sommer“ ist in den Kultursommer einbezogen. Eine Open-Air-Konzertreihe mit Folk, Rock, Country und elektronischer Musik gibt es im Garten des Kulturms. Das Buero für angewandten Realismus begeht „100 Jahre Dada“ mit einer Reihe und erinnert unter anderem an Friedrich „Fritz“ Hamsbach (1892 bis nach 1968), einen vergessenen Dadaisten aus Ludwigshafen. Kinder sind besonders angesprochen mit dem Märchentheater am 13. August im Wildpark Rheingönheim. Elke König erzählt und stellt pantomimisch dar „Als sie den goldenen Pfennig fanden“ von der Ludwigshafener Schriftstellerin Hedwig Laudien. Das Mädchen handelt vom Leben eines Fischers, der mit seiner Familie in einem Holzhaus am Rheinufer lebt. Den Kultursommer beschließt am letzten Augustwochenende das Hafenfest im Luitpoldhafen. Es gibt Ruderregatten und Kanurennen, den ersten Parkinsellauf des ESV 1927, viel Unterhaltung für Kinder, viel Sport und viel Musik und am Sonntag einen Frühschoppen mit Hafenliedern. Termine Ludwigshafener Kultursommer vom 24. Juni bis 28. August 2016. Eröffnung am Freitag, 24. Juni, um 20 Uhr während des Festivals Kultur im Hain in Rheingönheim, Hoher Weg. Programmhefte liegen in den städtischen Einrichtungen aus. Das vollständige Programm steht auch im Internet unter www.ludwigshafen.de

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