Ludwigshafen IHK: Firmen in Landkreisen im Fokus, Neubau der Zentrale in Ludwigshafen wächst

Am Ludwigsplatz entsteht bis Mitte 2026 die neue IHK-Zentrale.
Am Ludwigsplatz entsteht bis Mitte 2026 die neue IHK-Zentrale.

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) für die Pfalz mit Sitz in Ludwigshafen führt ab Ende Juni eine Standortumfrage in den acht pfälzischen Landkreisen durch. Zu diesen zählt auch der Rhein-Pfalz-Kreis. Rund 47.000 Unternehmen sind dazu aufgerufen, die wirtschaftliche Attraktivität ihres Standorts zu bewerten. Unterdessen wächst der Neubau der IHK-Zentrale am Ludwigsplatz weiter in die Höhe.

„Die Qualität des Standorts ist mitentscheidend für den Erfolg eines Unternehmens. Daher führt die IHK Pfalz in den kreisfreien Städten regelmäßig Befragungen durch, in denen die Firmen Faktoren wie Infrastruktur, Verkehr, Arbeitsmarkt oder Lebensqualität bewerten können“, erläutert Justine Markisch, Referentin für Planung und Standortentwicklung.

Erstmals nimmt die IHK Pfalz in diesem Jahr die pfälzischen Landkreise in den Fokus. „Wir erwarten dadurch neue Einblicke in die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen vor Ort“, sagt Markisch. Sie appelliert an alle IHK-Mitgliedsunternehmen, die Gelegenheit zu nutzen und ihren Standort zu bewerten.

Mit den Einschätzungen der Unternehmen will die IHK Pfalz ins Gespräch mit der Lokalpolitik und den Verwaltungen in den Landkreisen gehen, um so den Wirtschaftsstandort zu verbessern. Markisch betont: „Etwa zwei Drittel der pfälzischen Unternehmen sitzen im ländlichen Raum. Damit sind sie ein elementarer Bestandteil unserer Wirtschaft. Umso wichtiger ist es, die Bedarfe der Unternehmen in den Landkreisen ernst zu nehmen.“

47.000 Fragebogen per Post

Der Fragebogen wurde am 24. Juni per Post an etwa 47.000 Unternehmen mit Hauptsitz oder Zweigniederlassung in einem der acht Landkreise versendet. Bis 22. Juli können sie ihn digital beantworten oder per Hand ausfüllen und an die IHK zurücksenden. Ende November werden die Ergebnisse laut der Kammer der Öffentlichkeit vorgestellt. Teil der Befragung sind folgende Landkreise: Donnersberg, Kaiserslautern, Kusel, Südwestpfalz, Südliche Weinstraße, Germersheim, Bad Dürkheim sowie der Rhein-Pfalz-Kreis.

So soll die neue IHK-Zentrale am Ludwigsplatz einmal aussehen. Das Haus umfasst rund 7500 Quadratmeter Nutzfläche.
So soll die neue IHK-Zentrale am Ludwigsplatz einmal aussehen. Das Haus umfasst rund 7500 Quadratmeter Nutzfläche.

In Ludwigshafen wächst derweil die neue IHK-Zentrale gen Himmel. Das „Haus der Wirtschaft“ soll zum Ort der Begegnung werden, die Ludwigshafener City aufwerten und sei auch ein Bekenntnis zum Standort, sagten Verantwortliche bei der Grundsteinlegung am 18. März.

Das alte Gebäude war ab Juli 2023 abgerissen worden. Es stammte aus den 1950er-Jahren und war mehrfach an- und umgebaut worden. Im Laufe der Jahre war es trotz hoher Instandhaltungskosten zu einem erheblichen Investitionsstau gekommen. Die sorgfältige Prüfung – auch einer Sanierung oder Anmietung eines anderen Gebäudes – hatte ergeben, dass Abriss und Neubau die wirtschaftlichste Variante darstellen. Daher hatte die IHK-Vollversammlung im April 2023 einstimmig beschlossen, das Gebäude abzureißen und am gleichen Standort neu zu errichten.

Grundsteinlegung Mitte Märez für die neue IHK-Zentrale mit OB Jutta Steinruck und Ministerin Daniela Schmitt (rechts daneben). G
Grundsteinlegung Mitte Märez für die neue IHK-Zentrale mit OB Jutta Steinruck und Ministerin Daniela Schmitt (rechts daneben). Ganz links IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Vogel.

Synergien im Blick

In dem sechsstöckigen und rund 25 Meter hohen Neubau werden sowohl die IHK Pfalz als auch ihr Weiterbildungszentrum untergebracht, das sich bislang in der Bahnhofstraße befindet. Daraus sollen sich Synergieeffekte in der Nutzung insbesondere der Veranstaltungsräume ergeben.

Geplant ist das neue Gebäude mit rund 860 Seminarplätzen und Arbeitsplätzen für rund 150 Mitarbeiter. Der Investitionsumfang beläuft sich auf rund 45 Millionen Euro netto plus Baunebenkosten. Das Gesamtbudget beträgt rund 60 Millionen Euro.

Ist optimistisch mit Blick auf den Neubau: IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Vogel.
Ist optimistisch mit Blick auf den Neubau: IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Vogel.

Das Haus umfasst rund 7500 Quadratmeter Nutzfläche und wird umgesetzt von einer Arbeitsgemeinschaft der Schifferstadter Heberger Hoch-, Tief- und Ingenieurbau GmbH und der Implenia Hochbau GmbH. Die Fertigstellung des neuen Gebäudes ist für Mitte 2026 geplant. Dann soll die IHK Pfalz zurück an ihren traditionsreichen Standort am Ludwigsplatz ziehen, an dem sie seit 120 Jahren ansässig ist.

„Größte Risiken bewältigt“

In der IHK-Vollversammlung am Dienstag berichtete Hauptgeschäftsführer Jürgen Vogel, dass sich der Bau aktuell voll im Zeit- und Kostenplan bewege. Es habe zwar einige Probleme im Baugrund gegeben, etwa mit Schadstoffen, unbekannten Gewölben und daraus resultierenden Themen mit der Nachbarschaft sowie einige Fragen zum Grundwasser. Diese Probleme seien aber inzwischen gelöst. Mehrkosten lägen im Rahmen des eingeplanten Risikopuffers, sagte Vogel auf Anfrage. Sein Fazit: „Perspektivisch sieht es jetzt gut aus. Die größten Risiken sollten bewältigt sein. Wir sind bereits dabei, die erste Etage zu errichten.“

Die IHK Pfalz betreut rund 80.000 Mitgliedsunternehmen und hat rund 180 Mitarbeiter. Während der Bauzeit ist ihr Sitz in der Rheinallee 18-20 im Stadtteil Süd untergebracht.

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