Ludwigshafen In ungewohnter Rolle

LUDWIGSHAFEN. Nachdem Fußball-Oberligist Arminia Ludwigshafen mit einem mühsamen 1:0-Sieg in Morlautern in die sechste Verbandspokalrunde eingezogen ist, steht der Liga-Alltag wieder im Vordergrund. Dabei erwartet der FCA morgen, 15 Uhr, Südwest-Stadion, den Tabellenvierten SV Elversberg II.

Trainer Thomas Fichtner ist immer für eine Überraschung gut, wenn es um die Aufstellung geht. Meist haben seine Überlegungen auch gegriffen. Bei der Partie in Salmrohr präsentierte er aber einen Schachzug mit dem niemand gerechnet hat. Steffen Burkhard, den Zweikampf- und Kopfballstärke sowie ein gutes Stellungsspiel zum klassischen Innenverteidiger stempeln, agierte im offensiven Mittelfeld. Hat der Coach da bisher verborgen gebliebene Spielmacher-Qualitäten bei Burkhard entdeckt? „Ich habe die Idee schon länger gehabt und sie jetzt umgesetzt“, sagt Fichtner. Auf der Busfahrt habe er Torwarttrainer Michael Hauk in seine revolutionären Gedanken eingeweiht. Bei seinen Beobachtungen hat der Trainer erkannt, dass FSV-Kapitän Daniel Schraps aus dem defensiven Mittelfeld heraus das Spiel von Salmrohr aufbaut. „Daran sollte ihn Steffen hindern und das hat er optimal umgesetzt“, lobt Fichtner seinen etatmäßigen Innenverteidiger. Der eher defensiv orientierte Burkhard habe auch sehr gut nach hinten gearbeitet und zudem ein Tor geschossen. Der verwegene Plan ist also aufgegangen. Den 30-jährigen Burkhard erschüttert so schnell nichts. „Doch als der Trainer in der Sitzung vor dem Salmrohr-Spiel die Aufstellung bekanntgegeben hat, war ich sprachlos“, schildert der Abwehrspieler den denkwürdigen Moment. Diese sogenannte Zehnerposition hatte Burkhard zuvor noch nicht bekleidet. „Ich habe bis zur C-Jugend im offensiven Mittelfeld gespielt, aber danach nie mehr“, erklärt der bei einer Spedition beschäftigte Informatiker mit einem Schmunzeln. Die Position sei eine Riesenumstellung für ihn gewesen und immer noch gewöhnungsbedürftig. „Als ,Zehner’ braucht man eine gute Technik, muss immer anspielbar sein und häufig in Offensivzweikämpfen Gegner ausspielen. Ich sehe meine Stärke eher in der Verteidigung“, verdeutlicht Burkhard. In Salmrohr habe es in der neuen Rolle ganz gut geklappt. Anders als im Pokalspiel in Morlautern. „Da ist das Spiel an mir vorbeigelaufen“, gibt der Routinier freimütig zu. Nach einer guten Stunde wurde er sogar ausgewechselt. Auf welcher Position Burkhard gegen Elversberg II spielt, weiß er noch nicht. Vielleicht hat Fichtner ja wieder eine Eingebung. (thl)

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