Ludwigshafen „Inbegriff des Stadtteils Nord“: Politiker würdigen verstorbenen Ortsvorsteher Priolo

War viel im Stadtteil im Einsatz: Antonio Priolo.
War viel im Stadtteil im Einsatz: Antonio Priolo.

Der Tod von Antonio Priolo macht viele Kommunalpolitiker in Ludwigshafen betroffen. So würdigt der SPD-Stadtverband die Lebensleistung des Nord-Ortsvorstehers. Sie sei weit über seine politische Tätigkeit hinausgegangen.

Priolo ist am Dienstag nach schwerer Krankheit im Alter von 65 Jahren gestorben. „Die SPD trauert um Antonio Priolo, eine Persönlichkeit, die sich viele Jahrzehnte mit einem hohen persönlichen und ehrenamtlichen Engagement für das Gemeinwohl und unsere sozialdemokratischen Werte eingesetzt hat. Antonio Priolo war ein engagierter und authentischer Kommunalpolitiker und Ortsvorsteher, der durch seine herzliche und offene Art und sein stetes Wirken auch über Parteigrenzen hinweg anerkannt und geschätzt war“, schreibt David Guthier, Vorsitzender des SPD-Stadtverbands und der SPD-Stadtratsfraktion. Guthier ergänzt mit Blick auf die italienischen Wurzeln von Priolo: „Er sprach nicht nur von Integration, sondern er lebte sie durch sein Handeln auch selbst vor.“ Er trauere jetzt auch um einen Freund, „dessen Offenheit, dessen Ratschläge und vor allem dessen Herzlichkeit ich sehr vermissen werde“. Priolo war seit 2009 Ortsvorsteher der Nördlichen Innenstadt und Mitglied des Stadtrats.

Guthier hebt außerdem hervor, dass Priolo bereits 1988 ein Gründungsmitglied des damaligen Ausländerbeirats (dem Vorläufer des Beirats für Migration und Integration) war. Außerdem habe er sich auch jenseits der Politik in seiner Stadt eingebracht – etwa als Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft der Vereine im Hemshof, bei der Arbeiterwohlfahrt, bei der Ehrenamtsbörse Vehra, beim VdK sowie beim Kinderparadies, im Förderverein Gaziantep, beim interkulturellen Verein „Ciao“ und in der IG West. Zudem war Priolo als Konsulatsvertreter für italienische Bürger in der Region im Einsatz.

„Nah bei den Leuten“

Für die CDU schreibt der Vorsitzende der Stadtratsfraktion, Peter Uebel: „Antonio Priolo war ein Kämpfer für seine Überzeugungen – geradlinig, verlässlich und konsequent. Als ich ihn zum letzten Mal bei seinem Neujahrsempfang im Bürgersaal Nord treffen durfte, war er trotz seiner Krankheit unvermindert voller Pläne und optimistisch. Das hat mich sehr beeindruckt. Er war auch ein Kämpfer für seinen Stadtteil Hemshof. Die CDU-Fraktion gedenkt in großer Achtung seiner Person und seinem Lebenswerk.“

Die Grünen zeigen sich ebenfalls betroffen. Gisela Witt schreibt im Namen von Stadtratsfraktion Grüne im Rat, der Ortsbeiratsfraktion und dem Kreisvorstand: „Antonio Priolo war im Wahlkampf um das Ortsvorsteheramt 2019 schon sehr krank. Er hat die Wahl gewonnen, weil er in den zehn Jahren vorher zum Inbegriff des Stadtteils Nord geworden ist. Wir haben ihm sehr gewünscht, dass er sein Amt nach der Wahl wieder voll aufnehmen kann und sind traurig, dass sein Lebensweg jetzt zu Ende ging.“ Witt stand mit Priolo vor einem Jahr in der Stichwahl und war ihm knapp unterlegen. Stadtrat Georg Vassiliadis kennt Priolo aus vielen gemeinsamen Jahren im Ortsbeirat: „Er war eine integrierende Kraft, ein Idealfall für die Nördliche Innenstadt. Er war nah bei den Leuten und hatte stets ein offenes Ohr.“

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