Ludwigshafen Kein Platz für Rassismus

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„Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ – diesen Titel trägt seit gestern das Mundenheimer Heinrich-Böll-Gymnasium (HBG). Die Schüler verpflichten sich damit, sich aktiv und langfristig gegen jede Form von Diskriminierung und Rassismus einzusetzen.

In einer Feierstunde überreichte Landeskoordinatorin Anke Lips von der Landeszentrale für politische Bildung die Plakette und eine Urkunde. „Respekt, Toleranz und gesellschaftliches Miteinander werden hier diskutiert und setzen ein starkes Zeichen, gerade mit Blick auf die Flüchtlinge. Mit eurem Engagement zeigt ihr Diskriminierung und Hass die Rote Karte,“ lobte sie die Schulgemeinschaft, die zur Feierstunde auch einige Flüchtlinge eingeladen hatte. Nun sei es wichtig, das Projekt weiterhin mit Leben zu füllen. Dafür bot die Landeskoordinatorin ihre Unterstützung etwa durch Workshops an. „Rassismus ist am HBG, wo rund 600 Schüler aus über 50 Nationen lernen, überhaupt kein Problem“, betonte Schulleiter Klaus Hartmann, der sich ebenso wie die Schülervertretung, die Vertrauenslehrer und der Schulelternbeirat sehr über die Auszeichnung freute. „Wir werden ,Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage’ leben“, zeigte er sich überzeugt. Den Anstoß zur Bewerbung für die Auszeichnung gab im Schuljahr 2013/14 die damalige Schülersprecherin Lea Gärtner. „Das Projekt passt zu unserer Schule. Wir sind eine super multikulturelle Gemeinschaft. Bei uns hat Rassismus keinen Platz“, blickte sie auf die Anfänge des Projekts zurück. Um den Titel zu erwerben, mussten sich mindestens 70 Prozent der Schulgemeinschaft durch ihre Unterschrift zu den Grundsätzen von „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ bekennen. In den letzten Monaten haben sich die Schüler mit Workshops und einem Projekttag intensiv mit Rassismus und Fremdenfeindlichkeit auseinandergesetzt. Auch „Stolpersteine“ wurden bereits verlegt. Außerdem musste ein Pate gefunden werden, der die Schule bei ihren Projekten unterstützt. Dieses Amt übernimmt die Amnesty International-Ortsgruppe Mannheim. „Wenn man sich gegen Rassismus einsetzt, setzt man sich für die Menschenrechte ein. Daher haben wir gern die Patenschaft übernommen“, sagte Amnesty-International-Vertreterin Annette Hillerich. Mit der Auszeichnung ist das HBG nun Teil eines europaweiten Schulnetzwerks. Das Projekt wurde 1988 in Belgien gegründet und läuft seit 1995 auch in Deutschland. In Rheinland-Pfalz ist das HBG die 89. „Schule ohne Rassismus“, in Deutschland gibt es 1908 Schulen mit dieser Auszeichnung. (rad)

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