Ludwigshafen Klassensplitter: Bruder löst Bruder ab

Thomas Leimert
Thomas Leimert

Es ist nicht alltäglich, dass ein Trainer seinen Bruder als Coach ablöst. Bei der FG 08 Mutterstadt II (Fußball-B-Klasse Rhein-Mittelhaardt Nord) ist dies im Sommer der Fall. Dann übernimmt Marco Malizia (30), derzeit noch in Diensten des A-Ligisten ASV Edigheim, den Trainerposten von seinem Bruder Marcel (25). Der Jüngere will es nach zwei Kreuzbandrisses noch einmal als Spieler bei der FG wissen. Doch das ist Zukunftsmusik, derzeit will Marcel Malizia mit seinem Team einen Platz im gehobenen Mittelfeld erreichen. Die Mutterstadter scheinen auf dem richtigen Weg zu sein, wie der 2:0-Sieg gegen die Spitzenmannschaft TuS Altrip zeigt. „Wir haben die kurze Druckphase des Gegners überstanden, kämpferisch überzeugt und zum richtigen Zeitpunkt getroffen“, analysiert Malizia die Partie. Schon in den Wochen zuvor wusste die FG gegen Limburgerhof (1:1) und Wachenheim (3:4) zu gefallen. Vier Zähler aus drei Partien gegen Aufstiegskandidaten können sich sehen lassen. „Den Saisonstart haben wir verschlafen, weil wir die guten Leistungen in der Vorbereitung nicht auf die Punktspiele übertragen konnten“, ärgert sich der Coach. Erst am siebten Spieltag gab es den ersten Sieg. Inzwischen hat sich die Mannschaft vom vorletzten Platz auf Rang sieben verbessert. „Die Qualität für einen Platz unter den besten Fünf haben wir“, behauptet Malizia. Das scheint in dieser Saison angesichts von zehn Zählern Rückstand auf Rang fünf nicht mehr möglich, aber Sechster können die Mutterstadter noch werden. Ein Grund dafür ist die gegenüber der Vorsaison signifikant verbesserte Chancenverwertung. Mutterstadt hat im Abschluss deutlich zugelegt. Wie viele andere Reservemannschaften plagt auch die Nullachter ein ganz spezielles Problem. „Wir können gar nicht eingespielt sein, von Automatismen ganz zu schweigen“, sagt Malizia. Sein ausgedünnter Kader umfasst nur noch 16 Mann, die Hälfte ist aktuell verletzt oder krank. Also wird die Mannschaft mit Spielern aus der ersten Garnitur, A-Junioren und AH-Spielern aufgefüllt. Diese bunt zusammengewürfelte Truppe, die Sonntag für Sonntag ein anderes Gesicht aufweist, schlägt sich wacker. Auffällig ist die Diskrepanz zwischen Auswärtsspielen und Auftritten im heimischen Sportpark. In der Heimtabelle ist Mutterstadt Vierter, auswärts belegt die FG mit nur einem Sieg den vorletzten Platz. „Rasen- und Hartplätze liegen uns nicht. Wir trainieren nur auf Kunstrasen und bevorzugen auch bei gutem Wetter, unsere Heimspiel dort auszutragen“, erläutert Malizia.

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