Ludwigshafen Komplimente für die Kulturmacher

Nicht mit Lob gespart hat gestern der Kulturausschuss, als ihm die Programme der nächsten Saison im Wilhelm-Hack-Museum, im Theater im Pfalzbau und im Kulturzentrum Das Haus vorgestellt wurden. Es gab aber auch Kritik, etwa an der schwachen Beteiligung Ludwigshafens am Tag des offenen Denkmals am Sonntag.

„Es macht Spaß, hier zu leben“, sagte Bernd Kaiser (CDU), der besonders überschwänglich Lob über den Leitern der Kultureinrichtungen ausschüttete. Aber auch Renate Morgenthaler (CDU) und Markus Lemberger (SPD) als Sprecher ihrer Fraktionen waren angetan. „Man kann stolz sein, was hier in Ludwigshafen passiert“, sagte Morgenthaler. René Zechlin, der Leiter des Wilhlem-Hack-Museums, verspricht sich von der nächsten Ausstellung „Pop Up!“ zahlreiche Besucher. Andy Warhol, Roy Lichtenstein und andere würden die breite Masse ansprechen. Hinzu komme, dass die Ausstellung, die vom 13. November bis 15. Januar zu sehen sei, in die besonders besucherstarke Weihnachtszeit falle. Die noch laufende Ausstellung „Abstract Loop“ mit Op-Art Künstlern aus Österreich sei in die Sommerpause gefallen. „Wir hoffen, dass jetzt im Herbst mehr Besucher kommen“, sagte Zechlin. Tilman Gersch, Intendant des Theaters im Pfalzbau, wurde für seine Inszenierung von „Faustrecht“ gelobt und für die kommenden Festspiele mit dem Schwerpunkt auf dem Thalia Theater. Fabian Burstein, neuer Leiter des Hauses und Kulturbüroleiter in Personalunion, erhielt ebenfalls Zuspruch. Er hatte erst am Freitag das Programm der nächsten Spielzeit im Haus bekanntgegeben. „Dass Sie den Peymann bringen, ist eine Sensation“, meinte Bernd Kaiser zu der Ankündigung einer Lesung mit dem Regisseur im März. Dass der Kulturausschuss nicht in die Entscheidung einbezogen wurde, das Kulturbüro und die Leitung des Kulturzentrums Das Haus zusammenzulegen, monierte Friederike Rüd (Die Linke). Kulturdezernentin Cornelia Reifenberg (CDU) verwies auf die Gestaltungshoheit der Verwaltung bei Fragen der Organisation. „Die Strukturierung ist das Geschäft der laufenden Verwaltung, der Ausschuss wird informiert.“ Ferner wollte Friederike Rüd wissen, wie der Proberaum im Keller des Hauses genutzt wird. Dazu hatte die Stadt Ende Mai mitgeteilt, dass der Raum für freie Produktionen zur Verfügung gestellt werde. Gestern nun teilte die Verwaltung mit, dass Gespräche mit der freien Theater- und Musikszene stattgefunden hätten und weitere folgen würden. Derzeit werde der Raum von einem Theaterprojekt genutzt, das Ludwigshafen und Mannheim verbinde. Die Nutzer würden von der zuständigen Fachstelle „nach Kriterien der künstlerischen Relevanz und des Innovationsgehalts“ ausgewählt. Eine Miete werde für den Proberaum nicht verlangt. Die Entscheidung, den Raum auch Akteuren aus Mannheim und Heidelberg anzubieten, begründete die Dezernentin mit „kultureller Standortförderung“. Ludwigshafen profitiere vom kulturellen Austausch. Rüd dagegen sprach sich dafür aus, vorrangig die freie Kunstszene Ludwigshafens zu unterstützen. Andreas Hofmeister (Alfa) kritisierte das äußerst geringe Angebot am Tag des offenen Denkmals in Ludwigshafen. Dezernentin Reifenberg verwies auf die Zuständigkeit des Baudezernats. CDU-Stadtrat Heinrich Jöckel ergänzte, dass die Auswahl der Denkmäler Sache des Landes sei. |huf/Archivfoto: Kunz

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