Ludwigshafen Kulturnotizen: „Eugen Onegin“ im Theater im Pfalzbau

Mit der Neuinszenierung von Peter Tschaikowskys Oper „Eugen Onegin“ gastiert das Pfalztheater Kaiserslautern am Mittwoch, 25. Mai, und am Freitag, 27. Mai, jeweils um 19.30 Uhr, im Theater im Pfalzbau in Ludwigshafen. Tschaikowskys Oper basiert auf dem gleichnamigen Versroman des russischen Autors Alexander Puschkin. Die rührende Geschichte erzählt von der jungen, verträumten Tatjana, die in eine schwärmerische Liebe zu einem Mann gerät, der sich nicht binden möchte. Tatjana leidet, aber am Ende ist es Eugen, der einsam bleibt. Tatsächlich lassen sich in der Oper Parallelen zu Tschaikowskys eigener abenteuerlicher Ehe mit Antonina Miljukowa nachweisen, umso prägender aber war seine Suche nach einem neuen Operntyp. In den „lyrischen Szenen“ seiner Oper verzichtete er auf die damals üblichen Theatereffekte und ließ seine Hauptfiguren in Alltagssituationen agieren. Stefan Tilch hat die Oper, die in russischer Sprache mit deutschen Übertiteln gespielt wird, am Pfalztheater Kaiserslautern inszeniert. Die musikalische Leitung hat Generalmusikdirektor Uwe Sandner. Sänger der Aufführung sind Adelheid Fink als Tatjana, Richard Morrison in der Rolle des Onegin, Carlos Aguirre als Lenski und Guido Jentjens als Fürst Gremin. (rhp) Anne Leppers neues Theaterstück „Mädchen in Not“ wird am Donnerstag, 26. Mai, 20 Uhr, im Studio Werkhaus des Mannheimer Nationaltheaters uraufgeführt. Anne Lepper gewann mit ihrem Debütstück „Sonst alles ist drinnen“ 2009 den Münchner Förderpreis für deutschsprachige Dramatik. Es folgten die Stücke „Käthe Hermann“, „Hund wohin gehen wir“, „Seymour“ und „La Chemise Lacoste“. Ihre Stücke wurden zum Stückemarkt des Berliner Theatertreffens, zu den Mülheimer Theatertagen und zu den Autorentheatertagen ans Deutsche Theater Berlin eingeladen. Die Zeitschrift „Theater heute“ wählte Leppers 2012 zur Nachwuchsdramatikerin des Jahres, 2013 erhielt sie den Dramatikerpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft. Das neue Stück „Mädchen in Not“ entstand während ihrer Hausautorenschaft am Nationaltheater in Mannheim in der Spielzeit 2014/2015. Baby will ein souveränes Leben führen, das heißt, nicht mehr so zu wollen, wie alle wollen, nicht mehr mitmachen zu wollen, wobei alle mitmachen, etwas Eigenes zu wollen. Aber was kann das sein, das Eigene, wenn es ohne Beispiel ist? Und wie könnte man es ausbilden, wenn eine Gesellschaft der Freunde des Verbrechens jeden, der auffällt in seiner Differenz, vernichten will? Die Ausbildung eigener Bedürfnisse und die Ausbildung des eigenen Verstandes, die Entwicklung des Einzelnen zum mündigen Menschen wäre in ihrer reinsten Form ein künstlicher Mensch, der aber in „Mädchen in Not“ nicht auftaucht. Die Regie führt Dominic Friedel. (rhp)

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