Saisonbilanz Landesliga: SV Phönix Schifferstadt mit starker Saison

30 Spiele: Phönix-Stürmer Luca Krämer (hinten) scheitert in dieser Szene.
30 Spiele: Phönix-Stürmer Luca Krämer (hinten) scheitert in dieser Szene.

Beim Fußball-Landesligisten Phönix Schifferstadt geht es aufwärts. Nach Rang neun in der Serie 2022/23 folgte ein Jahr später der fünfte Tabellenplatz. Phönix holte trotz nur 30 statt 32 Partien fünf Zähler mehr als in der Runde zuvor.

Dabei ging der Start völlig in die Hose. Aus den ersten vier Partien holte Phönix nur einen Punkt und war Vorletzter. „Da war zu befürchten, dass wir gegen den Abstieg spielen werden“, blickt Coach Pietro Berrafato zurück. Doch der 3:1-Sieg in Speyer läutete die Trendwende ein. Schifferstadt gewann acht von neun Spielen, darunter sechsmal in Folge, und mauserte sich zur Mannschaft der Stunde. Das Team kletterte auf Rang vier, der Abstiegskampf war kein Thema mehr. Am Ende der Hinserie gab es wieder vier sieglose Auftritte. Die beiden Remis gegen Knittelsheim und Geinsheim schmerzen besonders: Die Gegner entrissen Phönix jeweils erst in der Nachspielzeit den Sieg.

Auch nach der Winterpause wechselten sich eine überzeugende und eine weniger gute Phase ab. 19 von 21 Zählern holten die Schifferstadter zu Beginn der Rückserie und standen plötzlich auf Rang drei. In den letzten sechs Partien gewann Phönix allerdings nur noch einmal und steckte 19 Gegentore ein. „Immer wenn es darauf ankam, haben uns Stabilität und Beständigkeit gefehlt“, moniert der Trainer. Mit dem 1:5 gegen Wormatia Worms II endete die Serie von fünf Heimsiegen in Folge abrupt. Platz fünf, punktegleich mit dem Vierten VfR Grünstadt ist dennoch aller Ehren wert. „Die Entwicklung der Mannschaft ist gut, zumal ich weiteres Potenzial sehe. Das Abschneiden in einer starken und ausgeglichenen Landesliga stellt mich zufrieden“, bilanziert Berrafato.

Starkes Eigengewächs

Die Schwäche, nie souverän, sondern immer nur knapp zu gewinnen, merzte Phönix nach der Winterpause aus. Fünf der sieben Siege fielen deutlich aus. Dreimal gewann Schifferstadt mit vier Toren Differenz, zweimal waren es drei Treffer Unterschied. „Wir hatten uns stabilisiert und von unserer konstant agierenden Achse profitiert“, räumt der Coach ein. Diese Achse bildeten Torwart Kevin Schuster, die Innenverteidiger Emil Gerth und Tobias Riemer, der defensive Mittelfeldspieler Tim Nagel, sein offensives Pendant in der Zentrale, der im Winter verpflichtete Luca Stanisic, sowie Mittelstürmer Luca Krämer. Dieses Sextett spielte nicht nur gut, sondern stand quasi immer zum Anpfiff auf dem Rasen.

Als einziger Akteur machte Eigengewächs und Torjäger Krämer alle 30 Begegnungen mit. „Luca hat in der Rückrunde noch einmal einen Schritt nach vorne gemacht. Er hat eine hohe Grundschnelligkeit und einen starken Abschluss, bedient aber auch seine Mitspieler“, beschreibt Berrafato seinen Mittelstürmer. Der erst 19-jährige Krämer, der viele Möglichkeiten selbst kreiere, binde zwei, drei Gegenspieler und schaffe so Räume für seine Nebenleute. Außerdem sei er sehr selbstkritisch. Und wenn sein Trainer sagt, er könne noch mehr Tore schießen, dann löst das bei der Konkurrenz Schnappatmung aus. Krämer traf in dieser Runde 22-mal – Rang drei in der Torschützenliste.

Torwart als Rückhalt

Auf 29 Einsätze kommt Torwart Kevin Schuster (26), der sich zu einem Rückhalt und Leistungsträger entwickelt hat. „Er ist trainingseifrig und hat mit die größte Entwicklung genommen“, lobt Berrafato den Schlussmann. Schuster sei selbstbewusst, dirigiere seine Vordermänner gut und sei zu einer Führungskraft aufgestiegen. Dass Phönix 59 Gegentore einsteckte, ist ihm nicht anzulasten. Schuster sei besonders im Eins-gegen-eins überragend. An seinem Werdegang habe der Oberliga erfahrene Torwarttrainer André Lacroix (41) großen Anteil.

Der oft als Außenverteidiger aufgebotene Marvin Folz stand in 28 Begegnungen auf dem Feld. Die starke Saisonleistung, die ihm Berrafato attestiert, drückt sich in sechs Treffern aus. Für einen Abwehrspieler eine beeindruckende Ausbeute. Das liegt vielleicht auch daran, dass Folz früher offensiver agierte, ebenso wie der gleichfalls zurückgezogene Matthias Fetzer. „Matthias hat die neue Rolle gut adaptiert und zeigt defensive Stärke. Schade, dass er so lange verletzt ausgefallen ist“, ärgert sich der Übungsleiter, den Peter Libowsky als Co-Trainer und Tom Wessa als Athletiktrainer unterstützt. Eine starke Runde habe auch der 20-jährige Kerem Callier gespielt.

Groß ist das Bedauern, dass Innenverteidiger Emil Gerth studienbedingt ausscheidet. Er kam Ende August kurz vor Transferschluss und stand danach in allen 27 Partien in der Startformation. „Emil war eine Bank. Er agiert mit großer Ruhe am Ball, antizipiert gut und hat einen glänzenden Spielaufbau. Wir werden ihn vermissen“, sagt Berrafato. Was die Serie abrundet: In den Derbys gegen den FSV blieb Phönix unbesiegt.

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