Ludwigshafen „Müssen Weltklasse-Tag erwischen“

Für Stephan Decher (45), ehemaliger Co-Trainer der deutschen Hockey-Nationalmannschaft, ist es die erste Saison in der Hallenhockey-Bundesliga als Trainer des TSV Mannheim. Der TSV spielt heute im Viertelfinale um die deutsche Meisterschaft beim Harvestehuder THC. Wir sprachen mit Decher über das Tauziehen um Talente der beiden Mannheimer Klubs sowie die Chancen, in Hamburg zu gewinnen.

Läuft seit Ihrem Amtsantritt alles nach Ihren Vorstellungen beim TSV?

Vor der Runde war ich eher skeptisch, weil die Liga doch sehr ausgeglichen ist und wir eine recht junge Truppe haben. Die Zielvorgabe war, dass wir erst einmal die Klasse halten. Nach den beiden Auftaktniederlagen haben wir ab dem dritten Spiel eine gute Linie gefunden. Die Mannschaft hat sich gesteigert. Wir sind verdient ins Viertelfinale eingezogen. Vieles läuft gut. Wir verfügen über einen sehr breiten Kader mit vielen Talenten. Wie gehen Sie und Ihre Mannschaft heute in das Viertelfinalspiel beim Harvestehuder THC ? Wir gehen mit einer großen Vorfreude in dieses Spiel. Wir wissen, dass wir Außenseiter sind. Der HTHC ist zur Zeit die beste Mannschaft im Feld. Doch wir haben keinen Druck, bisher eine tolle Saison gespielt und wollen daran weiter anknüpfen. Wenn wir einen Weltklassetag erwischen, könnte es vielleicht eine Überraschung geben. Sie setzen stark auf junge Spieler. Gibt es da künftig ein Tauziehen um die Talente mit dem MHC? Ein Tauziehen gibt es immer. Der TSV hat eine sehr gute Jugendabteilung, viele Spieler, die mit dem Verein in der Jugend Titel geholt haben. Wir wollen für die Nachwuchsspieler eine gute Adresse sein, sodass sie den Weg zum TSV finden. Wie hat sich das neue Trainingszentrum im Alltag etabliert? Es ist ein topmodernes Trainingszentrum, das von allen sehr gut angenommen wird. Die Vernetzung ist jetzt viel besser. Die Spieler sind begeistert und auch intensiv am Trainieren. Können der TSV und der MHC die Vormachtstellung von Hamburg und Mühlheim in Zukunft brechen? Da bin ich skeptisch. Die Hamburger Vereine haben ganz andere Voraussetzungen als wir. Die Nationalspieler wechseln oft dahin, da die Vereine ihnen sehr gute finanzielle Angebote machen. Der TSV und auch der MHC haben eine andere Philosophie. Bei uns wird mehr auf die eigene Jugend und auch auf die Talente aus der Umgebung gesetzt. Den Abstand zu den Vereinen zu verringern, ist aber durchaus möglich.

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