Ludwigshafen Maler und Sammler

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Friesenheim. Eulen über Eulen: Das Wappentier von Friesenheim ist im Anwesen von Heinz Hopp allgegenwärtig. Der kreative Rentner bastelt unentwegt an dekorativen Orts- und Stadtwappen, riesigen Glückwunschkarten und treibt die Gestaltung seines bunten Refugiums in der Vorderen Burgstraße voran.

Im Friesenheimer Zuhause von Heinz Hopp bleibt kein Fleck ohne originelle Zierde: Eine Lyra prangt am Tor zum Schuppen im Hof und über dem Relief einer Zechrunde thront – wie könnte es anders sein? – eine stattliche, kritisch blickende Eule. Gegenüber tummeln sich Goldfische in einem Becken. Hier bestimmen lustige Froschfiguren das Ambiente. Hopps Gestaltungslust beschränkt sich aber nicht auf das eigene Heim, er tritt mit seinen Arbeiten auch nach außen, in den Freundes- und Verwandtenkreis. Seine Orts- und Stadtwappen sind bekannt. Auf Dachziegeln – sogenannte Biberschwänze – gemalt, zieren sie Wände und Vereinsstuben. In Hopps „Bierkeller“ – hier sind seine Werkstatt und ein gemütlicher Stammtisch untergebracht – präsentiert er eine Kollektion seiner Arbeiten. Wappen von Mutterstadt, Oppau, Edigheim, Oggersheim und Friesenheim zieren die rotbraunen Ziegel. Ludwigshafener Wahrzeichen gibt es natürlich zwei: einmal das Wappen mit dem goldstrahlenden Anker auf rotem Feld und einmal die aktuellen Stadtfarben Blau-Weiß mit dem augenzwinkernden Computerzeichen. „Das alte gefällt mir besser“, bekennt der 75-jährige Künstler, das andere würde es ja auch schon in einem anderen Zusammenhang geben. Das Friesenheimer Wappen mit dem Schriftzug und dem Emblem des 1. Murmelspielclubs (MSC) Friesenheim braucht Hopp gleich 30 Mal. Er ist passionierter Murmelspieler und deshalb natürlich auch Vereinsmitglied. „In diesem Jahr richten wir die Deutschen Meisterschaften in Friesenheim aus“, erzählt er. Da bekomme jede der 24 teilnehmenden Mannschaften ein Exemplar. Eine neue Herausforderung für den unermüdlichen Gestalter. „Ich bemale die Ziegeln mit Fassadenabtönfarbe“, verrät Hopp. Dadurch schaffe er eine wunderbar glatte Oberfläche. Die Eulen gießt er aus Modellgips, um sie dann kunstvoll zu bemalen. „Ich hab Maler gelernt“, erklärt der 75-Jährige, der 1946 nach Friesenheim kam. Neben den Wappen hat sich der Friesenheimer mit Glückwunschkarten im Maß von ein mal eineinhalb Metern einen Namen gemacht. Thematisch abgestimmt bekommt der Kartenspieler einen Pik- oder Karo-König, der Oldtimerfreund ein antiken Straßenkreuzer. Wenn Hopp erzählt, treten immer neue Hobbys zutage. Fotografiert hat er zum Beispiel. Alle Wirtschaften in Ludwigshafen, zu Zeiten als es noch sehr viele gab. Ebenso hat er alle Ludwigshafener Bunker abgelichtet. Und alte Radios sammelt er ebenfalls. Irgendwie kann man die ja auch unter „originelle Zierde“ verbuchen. Sie passen also perfekt in das kreative Eigenheim. |enk

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