Irgendwo in Lu Melisa Kulin über ihr Studium in Pirmasens und warum sie unbedingt wieder zurück will

Volker Endres im Gespräch mit Melisa Kulin.
Volker Endres im Gespräch mit Melisa Kulin.

Irgendwo in Lu sind wir jede Woche auf der Suche nach interessanten Gesprächspartnern. Am Montag haben wir vor dem Volkshaus in der Gartenstadt Melisa Kulin getroffen. Die 25-Jährige stammt aus der Gartenstadt und studiert aktuell in Pirmasens. Im Anschluss will sie wieder zurück nach Ludwigshafen.

Was studiert man denn in Pirmasens?
Ich studiere angewandte Pharmazie. Dafür ist die Fachhochschule in Pirmasens bundesweit der einzige Standort.

Was ist denn angewandte Pharmazie?
Die Pharmazie vereint Aspekte aus verschiedenen Naturwissenschaften, vor allem aus der Chemie, Biologie und Physik, mit medizinischen Themen. Angewandte Pharmazie bedeutet, dass mehr Labor- und Forschungsaspekte eingehen.

Und was macht man im Anschluss damit?
Eine Approbation werde ich damit nicht erhalten. Ich sehe mich im Anschluss eher in einem Labor. Dafür gibt es hier in der Region ja einige Möglichkeiten. Und ich will unbedingt wieder hierher zurück!

Wieso treffen wir Sie heute in Ludwigshafen an?
Ich habe im Moment Klausurenphase. Lernen kann ich auch hier in Ludwigshafen. Und dazwischen habe ich hier auch noch einen Nebenjob an einer Tankstelle, um mir ein bisschen Geld dazu zu verdienen.

Welche Klausur steht als nächstes an?
Pharmakologie II.

Das sagt mir überhaupt nichts. Was ist das?
Das ist schwer zu erklären. Es geht dabei um unterschiedliche Module, aber bei diesem bundesweit einmaligen Studium sind die eben ziemlich unbekannt.

Wie sind Sie denn auf dieses Studium gestoßen?
Ich habe mich schon immer für Naturwissenschaften interessiert. Ich hatte hier auch in der Schule schon Chemie als Leistungskurs. Dann habe ich mich eben umgeschaut und bin auf die Fachhochschule in Pirmasens aufmerksam geworden.

Sie pendeln?
Nein. Während des Semesters fahre ich einmal nach Pirmasens und übernachte dann dort in einem Studentenwohnheim.

So weit weg ist Pirmasens ja nicht. Warum pendeln Sie nicht? Ist das Studentenleben dort so aufregend?
Es gibt in Pirmasens kein Studentenleben, und ich kann jeden verstehen, der nach den Vorlesungen direkt wieder nach Hause fährt. Dort will eigentlich jeder nur noch heim. Aber für mich ist das doch schon eine Strecke und damit auch eine Kostenfrage, zum Beispiel fürs Benzin. Für mich reicht eine Fahrt in der Woche.

Wie weit sind Sie mit dem Studium?
Nicht so weit, wie ich gerne wäre. Ich war während Corona zu Hause. Dort konnte ich, gerade bei einem praxisorientierten Studium, nicht so viel machen.

Ich muss noch einmal nachfragen: Sie sind wirklich in Ludwigshafen geboren?
Ja! Allerdings stammen meine Eltern aus Kroatien, und Kroatisch ist deshalb auch meine erste Sprache. Deshalb rolle ich das „R“ noch immer, weil ich das im Kroatischen sowieso brauche. Deutsch habe ich erst im Kindergarten gelernt.

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