Ludwigshafen Multikulturell und musikalisch

Heilige sind in der katholischen Kirche Menschen, die als besonders glaubensstark gelten. Viele fungieren als Namenspatrone für
Heilige sind in der katholischen Kirche Menschen, die als besonders glaubensstark gelten. Viele fungieren als Namenspatrone für Kirchen und Kirchengemeinden. Unser Bild zeigt die Türme von St. Ludwig.

«Ludwigshafen.» Kirchen nach einem Heiligen zu benennen, dieser Brauch ist fast so alt wie das Christentum selbst. Nachdem Anfang des vergangenen Jahres die über 300 kleinen Pfarreien im Bistum Speyer zu 70 Pfarreiengemeinschaften zusammengeschlossen wurden, mussten für diese auch neue Namen her. Vorschläge für Namenspatrone konnten die Gemeindemitglieder einbringen. Daraus haben die Vertreter der Gemeinden Favoriten ausgewählt; der Speyerer Bischof hat unter diesen den Namen der Pfarrei festgelegt. Die Pfarrei „Heiliger Franz von Assisi“, die aus den Gemeinden Maria Himmelfahrt und Christ König (beide Oggersheim) und St. Cyriakus (Ruchheim) gebildet wurde, hat die Gottesdienstbesucher über den Namenspatronen entscheiden lassen, wie Bernd Reiß, Vorsitzender des Pfarreirats, berichtet. „Kilian, Elisabeth und Franziskus waren die Favoriten. Und Franziskus hat die meisten Stimmen bekommen“, sagt er. Insgesamt habe es rund 450 Rückmeldungen gegeben. Wegen des Franziskanerklosters in Oggersheim habe der Name auch einen konkreten Bezug zu den Gemeinden. Unter den Schutz zweier Apostel hat sich die Pfarrei „Heilige Petrus und Paulus“ mit den Gemeinden St. Ludwig (Innenstadt), Heilig Geist und Herz Jesu (beide Süd) sowie St. Sebastian (Mundenheim) gestellt. „Die erste Kirche in Mundenheim war Petrus geweiht; dieser Teil steht also für Tradition“, sagt Pfarrer und Dekan Alban Meißner. „Und der Völkerapostel Paulus hat sich in einer multikulturellen Umgebung bewegt – und auch unsere Situation ist ja multikulturell“, begründet er die Namenswahl. Menschen aus über 50 Nationen seien in der Pfarrei vertreten. Bei der Pfarrei „Heilige Edith Stein“ mit den früheren Gemeinden St. Martin (Oppau), Maria Königin (Edigheim) und St. Albert (Pfingstweide) war neben der geborenen Jüdin der Heilige Antonius in der engeren Wahl. Entschieden hat der Hauptausschuss sich schließlich für Edith Stein, da „sie eine große Theologin und Frau unserer Zeit gewesen ist“, erzählt Diakon Karl August Wendel. Auch ihr jüdischer Hintergrund und ihr Bezug zur Region hätten eine Rolle gespielt. Um die Bedeutung der Kirchenmusik zu betonen, hat sich die Pfarrei „Heilige Cäcilia“ für deren Schutzheilige entschieden, sagt Pfarrsekretärin Sabine Schaffrath-Müller. Die Pfarrei setzt sich aus den ehemaligen Gemeinden St. Josef und St. Gallus (beide Friesenheim) und St. Dreifaltigkeit (Hemshof) zusammen. „Wir haben ja auch viel Musik in der Pfarrei und viele Chöre“, erzählt Schaffrath-Müller. Eine Frau, die in „kirchenpolitisch schweren Zeiten“ gelebt hat, wurde Namenspatronin der Pfarrei „Heilige Katharina von Siena“, wie Pfarrer Josef Steiger berichtet. Die Pfarrei besteht aus den Gemeinden St. Bonifaz, St. Hedwig und St. Hildegard (alle Gartenstadt), St. Michael (Maudach) und St. Joseph (Rheingönheim). „Sie war eine Frau, die sich eingebracht hat“, sagt der Pfarrer, und das sei etwas, das er sich auch in der heutigen Zeit von Gemeindemitgliedern wünsche.

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