Ludwigshafen Nico Pantano lässt Arminia jubeln
«LUDWIGSHAFEN.» Im vierten Spiel hat Fußball-Oberligist Arminia Ludwigshafen mit dem 3:2 (1:1)-Erfolg gegen den SC Idar-Oberstein seinen ersten Saisonsieg gefeiert. Der entscheidende Treffer von Kapitän Nico Pantano fiel in der Nachspielzeit.
Es war eine Erlösung. Als der Ball endlich im Netz zappelte, brachen alle Dämme. Torschütze Nico Pantano eilte jubelnd und von seinen Teamkollegen gefolgt an die Seitenlinie, wo ihn Trainer, Reservespieler und Betreuer in Empfang nahmen und drückten. Es sah nicht unbedingt nach einem Sieg aus, denn der FCA hatte nach einer Stunde den Faden verloren und zollte der englischen Woche Tribut. In den letzten zehn Minuten rappelte sich die Mannschaft aber noch einmal auf und bestimmte die Partie. Wieder war es, wie schon vor einer Woche gegen Trier, ein Eckball, der zum Erfolg führte. Sebastian Lindner gab ihn herein, Sandro Rösners Kopfball wurde geklärt, doch plötzlich lag die Kugel vor Pantanos Füßen. „Der Ball war von Rouven Amos gekommen. Ich wollte direkt schießen, habe ihn aber angenommen und dann abgezogen“, schilderte Pantano das 3:2. Schon unmittelbar zuvor hatte der Kapitän eine eigentlich noch größere Möglichkeit. „Ja, den hätte ich machen müssen“, beschrieb Pantano die Szene, als er zentral vor dem Kasten schoss. „Den hat der Torwart überragend gehalten“, ergänzte er. Pantano bereitete das 2:1, bei dem Christian Henn ein Eigentor unterlief, per Freistoß vor (54.) und leitete das 1:1 mit einem super Pass auf Marco Sorg ein (31.). „Ich habe den Kopf hochgenommen und im Augenwinkel gesehen, dass Sebastian Lindner besser steht“, sagte der Mittelstürmer, der derzeit auf dem Flügel eingesetzt wird. Dafür, dass die spielerische Leichtigkeit verschwunden war, der FCA mitunter arg fehlerhaft agierte, hatte der neu Spielführer eine plausible Erklärung. „Wir wussten, dass es heute schwer werden würde, weil uns vor allem die Partie in Koblenz an die Substanz gegangen ist“, sagte Pantano. Der Kräfteeinbruch in der zweiten Hälfte kommt nicht von ungefähr. Die Zahl der Ausfälle ist mit der Verletzung von Tolga Karlidag und der Erkrankung von Chris Böcher weiter gestiegen. Und etlichen Spielern fehlen Teile der Vorbereitung. Da kann man nicht bei 100 Prozent sein. Dafür hat Trainer Heiko Magin einen neuen starken Innenverteidiger aus dem Hut gezaubert: Etienne Stadler, der kurz vor Saisonstart aus Sandhausen kam. „Es war mein erstes Spiel von Beginn an für die Arminia“, berichtete der Abwehrspieler, den eine geringe Fehlerquote und Zweikampfstärke auszeichneten. „Etienne hat eine überzeugende Leistung abgeliefert“, freute sich der Übungsleiter. Magin, der bislang eine prima Job macht, hat aus einer Verlegenheitself, der etliche Leistungsträger fehlen, viel herausgeholt. Wie kurios Fußball sein kann, sah man nach dem 2:1, als der FCA nach Kauchers Roter Karte lange in Überzahl spielte. „Das hat uns eher verunsichert. Aber ein Sonderlob , wie das Team Wille und Moral bewiesen hat. Ich bin überglücklich“, sagte Magin und strahlte. Das ging Sportchef Markus Impertro genauso, der gestern 55 Jahre alt wurde. „Das Team hat mir ein schönes Geschenk gemacht“, sagte er.