Ludwigshafen „Niemals aufgeben“

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Mit einem Nachbarschaftsfest hat der Verein Spielraum Froschlache am Sonntag sein 40-jähriges und das Wohngebiet sein 50-jähriges Bestehen gefeiert. Daneben wurde die Leiterin der Einrichtung Spielraum, Elke Sigmundczyk, nach 38 Jahren verabschiedet.

Elke Sigmundczyk hat knapp vier Jahrzehnte lang die Einrichtung der offenen Kinderarbeit mit Herzblut geleitet. Dezernentin Cornelia Reifenberg (CDU) verlieh der Leiterin bei bestem Wetter eine Urkunde für „großartiges Engagement“. Die heute 63-jährige Erzieherin war im Alter von 25 Jahren die Wunschkandidatin der Eltern für die zu besetzende Leitungsstelle des Spielraums gewesen. Damals noch „jung und ängstlich“, wechselte sie nach vier Jahren Tätigkeit im Bonhoeffer-Kindergarten in den gerade zwei Jahre alten Spielraum in der Froschlache. „Jeder Besen kehrt anders“, sagt die Frohnatur und erzählt, dass sie von da an viel verändert hat. Dass in ihrer Laufbahn nur wenige Tiefschläge zu verzeichnen sind, liegt ihrer Einschätzung nach an ihrem Lebensmotto: „Niemals aufgeben.“ Höhepunkte waren für die Mannheimerin der vor zwei Jahren fertiggestellte Spielplatz und „in den Genuss der Vinci-Stiftung gekommen zu sein“. Diese hat den Spielplatz und den vor fünf Jahren angeschafften eigenen Bus finanziert. Sigmundczyks Stelle muss nun neu besetzt werden. Nach 43 Jahren als Vollzeit-Erzieherin geht Sigmundczyk mit einem weinenden Auge. Im ersten halben Jahr will sie keinen Kontakt zu ihrem ehemaligen Arbeitsplatz haben, um sich den Schnitt selbst zu erleichtern. Dafür stehen auf ihrer To-do-Liste für die kommende Zeit neben „gepflegter Langeweile“ unter anderem Italienischlernen oder bei der Vesperkirche und beim Pfennigbasar in Mannheim helfen. Nächstes Jahr will sie dann aber wieder zu Besuch kommen. Als sie den Kindern erzählt habe, dass sie bald aufhören wird zu arbeiten, hätten die erstaunt gefragt: „Wo arbeitest du denn?“ Bislang haben 330.000 Kinder den Spielraum besucht, was ungefähr Mannheims Einwohnerzahl entspricht. Unter den 80 Mitgliedsfamilien und gut 120 Kindern, die schon in zweiter Generation in den Spielraum kommen, ist Familie Eisele am längsten mit dabei und wurde dafür beim Nachbarschaftsfest geehrt. |stib

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