Ludwigshafen Notunterkunft Walzmühle: Die ersten 80 Geflüchteten ziehen aus

Die Walzmühle in Süd.
Die Walzmühle in Süd.

Geflüchtete, die bisher in der Interims-Notunterkunft in der Walzmühle in Süd untergebracht sind, ziehen ab Ende Juni in neue Unterkünfte um. Das hat die Stadtverwaltung am Mittwoch angekündigt. Der Umzug erfolge gruppenweise, die Betroffenen seien darüber informiert. Bis zu 80 Menschen werden demnach von der Walzmühle in Container in der Wollstraße umziehen. Gleichzeitig würden aus den dortigen Hallen, die ebenfalls Notunterkünfte sind, 85 Menschen in die neuen Gebäude dort einziehen: zwei dreigeschossige Gebäude, die in unmittelbarer Nähe zum bisherigen Standort Wollstraße seit März errichtet wurden. Die Gebäude bestehen laut Verwaltung aus kleineren Wohneinheiten und sind für 210 bis 225 Menschen konzipiert.

Kritik der Anlieger

Rückblick: Seit Januar bringt die Stadt Geflüchtete in einer Unterkunft unter, die in Räumen eines ehemaligen Supermarkts in der Walzmühle eingerichtet wurden – eine kurzfristige Notlösung, bis neue Unterkünfte hergerichtet sind und zur Verfügung stehen. Nun steht in der letzten Juni-Woche der erste größere Umzug an. In der Walzmühle verbleiben damit zunächst noch rund 100 Bewohner. Sie werden voraussichtlich im August in neue Unterkünfte an der Bayreuther Straße (West) umziehen. Damit stehe die Walzmühle pünktlich für den durch den Eigentümer Pro Concept geplanten Umbau der Immobilie in ein Nahversorgungszentrum zur Verfügung. Die Notlösung Walzmühle hatte bei Anwohnern und Gewerbetreibenden im Umfeld für viel Kritik gesorgt.

An der Bayreuther Straße entstehen derzeit ebenso wie an der Wollstraße Unterkünfte. Die Arbeiten dafür laufen, auch wenn der starke Regen der Vorwochen dem Untergrund ziemlich zugesetzt und die Bauarbeiten verzögert habe, so die Verwaltung. Die Unterkünfte sollen im Laufe des Augusts fertig sein. Dort handelt es sich um vier dreigeschossige Gebäude für bis zu 450 Menschen. Die Stadtverwaltung hatte am 21. März Anwohner und Öffentlichkeit über ihre Pläne informiert.

Das sagt die OB

Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (parteilos) dankt allen Beteiligten für die schnelle Umsetzung. „In wenigen Monaten haben wir an zwei Standorten neue Unterkünfte für Geflüchtete geschaffen, die in den kommenden zwei bis drei Jahren genutzt werden sollen. Wir stehen hier mehrfach in der Verantwortung. Da ist die humanitäre Verantwortung, Menschen, die vor Krieg und Gewalt bei uns Schutz suchen, aufzunehmen. Gleichzeitig verstehen wir auch die Sorgen von Menschen, in deren Nachbarschaft Unterkünfte entstehen. Zudem geht es um eine faire Verteilung von Ressourcen. Deshalb haben wir immer den Dialog gesucht und offen gesagt: Es gibt nicht den einen richtigen Weg, sondern wir müssen Kompromisse schließen und Interimslösungen akzeptieren. Wichtig ist aber, dass wir bei allem, was wir tun, transparent und verlässlich agieren und die Versprechen, die wir geben, auch halten“, betont die OB.

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