Ludwigshafen Ohne Verstärkungen droht der Abstieg

SCHIFFERSTADT. Nach dem Aufstieg in die Frauen-Handball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar hat sich der TV Schifferstadt die Premiere in der vierthöchsten Spielklasse ein wenig anders vorgestellt: Nach vier Spielen ist das Team von Trainer Uwe Steinhauer ohne Punktgewinn Letzter. Am Sonntag gab es gegen den vorjährigen Tabellenzweiten SV 64 Zweibrücken mit 20:37 (11:20) eine deftige Heimschlappe.

Am Ende war Steinhauer ratlos. Er schüttelte den Kopf. Nicht nur, weil der Übungsleiter mit der einen oder anderen Entscheidung der Unparteiischen unzufrieden war, sondern, weil seine Mannschaft erneut hochkarätige Chancen ausgelassen hatte. Gegen die favorisierten Gäste waren die Erwartungen gedämpft, dennoch hatte Steinhauer seinen Spielerinnen ein „konzentriertes Auftreten“ mit auf den Weg gegeben. Daraus wurde wieder nichts. „Wir waren wie in den übrigen Partien nicht hellwach“, haderte der Coach. Die Partie war bereits nach 20 Minuten (7:14) gelaufen. „So etwas darf gegen keine Mannschaft passieren“, sagte Steinhauer. Ein halbes Dutzend freie Würfe wurden vergeben, dazu fand der Rückraum kein Durchkommen. Die Chancenverwertung war miserabel. Nur 80 Tore gelangen dem Team um die starke Kreisläuferin Stefanie Müller in den ersten vier Spielen – die wenigsten in der Liga. Einzig positiver Lichtblick: Die Manndeckung von Anna Butz gegen Zweibrückens Torjägerin Joline Müller zeigte Wirkung. Dennoch wirkt der TV bei Rückstand verunsichert, verliert seine spielerische Linie, was die Zahl der technischen Fehler erhöht. Auch am Siebenmeter-Punkt wirkte Schifferstadt nicht abgeklärt genug und vergab viermal. Das wohl größte Problem der Mannschaft ist die körperliche Unterlegenheit. So fehlt im Rückraum die nötige Durchschlagskraft. Um in der vierthöchsten Liga zu bleiben, sind Veränderungen notwendig. Das hat der Trainer längst erkannt. „Wir brauchen zwei bis drei leistungsstarke Spielerinnen, um den Klassenerhalt zu schaffen“, betonte Steinhauer. Er hofft, dafür bis zur Winterpause grünes Licht von der Vereinsführung zu erhalten. Nicht alle Spielerinnen haben derzeit Oberliga-Niveau. Nur Torfrau Daniela Müller und Kreisläuferin Stefanie Müller, ansatzweise auch Ann Kathrin Müller auf der rechten Außenbahn bewiesen bisher ihre Klasse. Spielerinnen, die auch körperlich den Anforderungen der Liga gerecht werden. Für die jüngeren Spielerinnen, die aus der A-Jugend kamen, ist die Liga eine Riesenherausforderung, der sie noch nicht gewachsen sind. Sie hadern viel zu schnell und wirken in Krisensituationen mental nicht stark genug. Nichts Außergewöhnliches für einen Aufsteiger, der rasch Lösungen für die aktuelle Situation finden muss. Ärgerlich ist, dass Schifferstadt gegen die Mitaufsteiger HSG Hunsrück und SG Saulheim Punkte abgegeben hat. Als Nächstes gastiert der ungeschlagene Primus Bascharage in Schifferstadt. Da kann es nur das Ziel sein, sich achtbar aus der Affäre zu ziehen.

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