Ludwigshafen/Frankenthal Römig-Expansion: BI „Lebenswertes Ruchheim“ lehnt Pläne kategorisch ab

Der Frankenthaler Stadtrat berät Mitte April über eine Erweiterung des Industriegebiets, das an Ruchheim grenzt.
Der Frankenthaler Stadtrat berät Mitte April über eine Erweiterung des Industriegebiets, das an Ruchheim grenzt.

Vor der Abstimmung im Frankenthaler Stadtrat über einen vierten Entwicklungsabschnitt im Industriegebiet „Römig“ am 17. April meldet sich Jutta Kreiselmaier-Schricker aus dem angrenzenden Ruchheim erneut zu Wort. Diesmal nicht als Sprecherin der Grünen im Ortsbeirat, sondern der Bürgerinitiative (BI) „Lebenswertes Ruchheim“ fordert sie die Entscheider zu Augenmaß und Vernunft auf.

Mit einer Genehmigung zur Erweiterung würde der kommunale Klimaschutz ad absurdum geführt. Immer mehr Gewerbegebiete bedeuteten einen Verlust an Lebensqualität. Wohn- und Lebensraum würden bedroht, das regionale Klima erheblich geschädigt. Nach Bekanntwerden der Überlegungen vor Ostern hatte Kreiselmaier-Schricker bereits gemeinsam mit den Grünen im Oggersheimer Ortsbeirat und dem Stadtratsfraktionsvorsitzenden Hans-Uwe Daumann energisch protestiert.

Im Gegensatz zu weiterer Industrie und Gewerbe nördlich der A650 reiße der Flächenfraß am Frankenthaler „Römig“ nicht ab. Dort hätten bereits Kartoffel Kuhn, Amazon und die BASF enorm viel Fläche verbraucht. Sollten weitere 20 Hektar hochwertiger Ackerboden dem Beton von Logistikzentren weichen, wären im Frankenthaler Süden dann um die 60 Hektar versiegelt. Leidtragende seien die Landschaft und die Bevölkerung vor allem in Ruchheim, Oggersheim sowie den Frankenthaler Ortsteilen Eppstein und Flomersheim.

„Lächerliche“ Kompensation

„In Ruchheim hat bereits die Ansiedlung von Amazon zu einer massiven Zunahme des Pendlerverkehrs geführt“, ergänzte BI-Co-Sprecher Walter Eichenlaub. „Mit einer Entwicklung von ,Römig IV’ ist eine Verschlechterung der Verkehrssituation unausweichlich.“ Dass Flächeneigentümer VGP der Kritik Arbeitsplätze, Ausgleichsflächen und Gebäudebegrünung gegenüberstelle, sei nicht schlüssig: Zum einen herrsche ein eklatanter Mangel an Arbeitskräften, zum anderen sei etwas Grün auf Dächern und kleinteiligen Flächen bei einer Bodenversiegelung von 20 Hektar „nur lächerlich“.

Weder der Erhalt des Bodens für die regionale Landwirtschaft noch die Grundwasser- und Oberflächenwasserproblematik oder der kommunale Klimaschutz spielten eine nennenswerte Rolle, bedauert Kreiselmaier-Schricker. Die von ihr mitbegründete BI „Lebenswertes Ruchheim“ setzt sich seit mehr als zehn Jahren für den Erhalt von Ackerboden und Frischluftschneisen im Westen der Stadt ein.

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