Ludwigshafen Raus mit Applaus

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Schifferstadt. Fußball-Bezirksligist Phönix Schifferstadt hat dem drei Klassen höher spielenden Oberligisten Schott Mainz gestern Abend Paroli geboten, ist aber mit einer unglücklichen 0:1 (0:0)-Niederlage aus dem Verbandspokal ausgeschieden.

Gökhan Dogan liefen die Tränen über die Wangen. Der Phönix-Kapitän heulte vor Wut und rang nach Fassung. „Er hat mich aus kurzer Distanz angeschossen. So schnell bekomme ich die Hände gar nicht weg“, sagte Dogan und schüttelte den Kopf. Er, das war Ex-Profi Srdjan Baljak, dessen Flanke Dogan nicht mehr ausweichen konnte. Schiedsrichter Ingo Hess sah es anders und entschied auf Handelfmeter, den Necmi Gür verwandelte (79.). Die Schifferstadter hatten über 90 Minuten ein tolles Spiel abgeliefert und die Niederlage nicht verdient. Trainer Ediz Sari hatte sein Team prima eingestellt. Vor allem in der ersten Halbzeit machten die Gastgeber den Mainzern das Leben richtig schwer. Sie waren laufstark und dynamisch, in den Zweikämpfen präsent, gingen das hohe Tempo mit und zeigten etliche sehenswerte Kombinationen. Ein Klassenunterschied war nicht zu erkennen. Phönix hatte die erste Chance, als nach einer Kopfballvorlage von Danny Torrieri Sebastian Kühn den flinken Dana Kader erst im letzten Moment bremste (16.). Die Gäste versuchten ihr Glück mit Distanzschüssen von Gür (23.) und Edis Sinanovic (25.), die Torwart Michael Hirschmann gut parierte. Die zweite, aber auch letzte Möglichkeit der Platzherren ließ Torrieri nach einem super Konter über Marcel Meyer und Kader aus (27.). Einen Heber aus 18 Metern von Sinanovic klärte Berrafato per Kopf kurz vor der Linie (43.). Die erste Viertelstunde nach der Pause war die beste Phase des Oberligisten. Einen Schuss von Jan Just aus kurzer Distanz entschärfte Hirschmann (54.), und bei einer weiteren Gelegenheit verfehlte Gür das Tor nur knapp (58.). Phönix befreite sich von dem Druck und spekulierte auf den einen Fehler in der Gästeabwehr, den die Mainzer aber nicht machten. Und so deutete alles auf eine Verlängerung hin – bis zu Hess’ Elfmeterpfiff. „Einsatz und Wille der Jungs haben gestimmt. Ich bin stolz auf die Mannschaft. Sie hat ein klasse Spiel abgeliefert, muss aber den Schmerz über die Niederlage überwinden“, sagte Sari. „Wir haben gut gespielt, aber am Ende hat uns das Glück gefehlt“, ärgerte sich Pietro Berrafato. Als die Spieler vom Platz gingen, gab es Applaus der begeisterten Zuschauer. „Das hat hier es lange nicht mehr gegeben“, freute sich Vorsitzender Thomas Fetzer. So spielten sie Phönix Schifferstadt: Hirschmann - Rhannam (90. Demirhan), Dogan, Berrafato, Tunc (76. Fiederer) - Koc, Antic (86. Sempert) - Meyer, Boyraz, Kader - Torrieri TSV Schott Mainz: Stägemann - Günes, Raltschitsch (83. Senftleben), Kühn, Just - Sakai (59. Schlosser), Gür - Heizmann (67. Njie), Sinanovic, Baljak - Abou Daya Tor: 0:1 Gür (79., Handelfmeter) - Gelbe Karten: Boyraz, Tunc, Antic, Torrieri, Dogan, Fiederer - Beste Spieler. Dogan, Berrafato, Hirschmann, Kader, Boyraz - Gür, Kühn, Raltschitsch - Zuschauer: 200 - Schiedsrichter: Hess (Miesenbach).

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