Ludwigshafen Reizende Kombination

Zum ersten Mal standen das Vokalensemble Sjaella und das venezolanische Kammermusikensemble Bolivar Soloists gemeinsam auf der Bühne. Im BASF Feierabendhaus erklangen Weihnachtslieder mit südamerikanischem Flair.

Die fünf Sängerinnen, die alle aus einem kleinen Ort nahe Leipzig stammen, eröffneten den Abend a cappella. Klar und schön klang ihr Gesang. Und wenn man schon meint, die Engelein singen zu hören, passte sehr gut die „Suite del Angel“ (Suite des Engels) von Astor Piazzolla, welche die Bolivar Soloists im Anschluss spielten. Der Komponist schrieb das Werk als er von seinem Studium der Komposition in Paris zurück nach Argentinien gekommen war. Die Vermischung lateinamerikanischer Klänge und europäischer Strukturen klingt faszinierend. Besonders deutlich wurde dies im zweiten Satz, den Piazzolla als Fuge geschrieben hat. Trotz der strengen Form spielten die Bolivar Soloists mit Feuer und das klang sehr beeindruckend. Die Idee, die beiden Ensembles, die sich zuvor nicht kannten, zusammenzubringen, habe Benjamin Reissenberger vom BASF Kulturmanagement gehabt, sagte Moderator Markus Brock. Die Sängerinnen singen über zehn Jahre zusammen – was erst mal verblüfft, denn sie sind jetzt erst Anfang bis Mitte 20. Als sie zum ersten Mal gemeinsam auftraten, waren sie zehn bis 13 Jahre alt. Gemeinsam gesungen haben sie im Kinder-Kirchenchor, befreundet seien sie schon vorher gewesen, erzählen die Sängerinnen dem Moderator. Ihren Namen haben sie sich nach dem schwedischen Wort für Seele gegeben. Die Bolivar Soloists sind aus der exzellenten Musikerziehung Venezuelas hervorgegangen. „Alle Kinder spielen bei uns in Orchestern“, erklärte Efrain Oscher, Flötist und Leiter des Ensembles. Überall gebe es kleine Musikschulen. Der Weg führe von Kinder- und Jugendorchestern zu Stadt-Orchestern und schließlich zu regionalen und überregionalen Ensembles. Diesen Weg seien auch die Bolivar Soloists gegangen. Alle acht Musiker haben dann an europäischen Hochschulen Musik studiert. Ihr Ensemble haben sie gegründet, weil sie auch hierzulande weiter Musik aus Südamerika spielen wollten. Spannend wurde dann das gemeinsame musizieren der beiden Ensembles. Und das klappte bestens: Bei der Serenade „Viajera del Rio“ übernahm Bolivar Soloist Alejandro Carrillo den Melodiegesang, die Sängerinnen die Begleitstimmen. Flott voran ging es dann mit dem bekannten Samba „Mas que nada“. Die Sängerinnen berichteten von einer reibungslosen Zusammenarbeit. Freundlich und entgegenkommend seien die Instrumentalisten auf sie eingegangen. Das gute Ergebnis ist für das Publikum deutlich zu hören. Die Musiker haben gemeinsam Freude, die sich auf die Zuhörer überträgt. Die Sängerinnen hatten noch Weihnachtslieder aus Böhmen, Polen und Frankreich mitgebracht, die Bolivar Soloists lateinamerikanische Lieder. Natürlich gab es zum Schluss noch beliebte Songs wie „White Christmas“ und „Stille Nacht“.

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