Ludwigshafen Schifferstadt trennt sich von Steinhauer

SCHIFFERSTADT. Nach acht Spielen ohne Sieg seit dem Aufstieg in die Handball-Oberliga Rheinhessen-Pfalz/Saar haben sich die Damen des TV Schifferstadt noch vor der Heimpartie gegen den TV Bassenheim von ihrem Trainer Kai-Uwe Steinhauer getrennt. Steinhauer hatte erst zu Beginn der Saison 2014/2015 das Amt übernommen. Bis zur Präsentation eines neuen Übungsleiters hat die ehemalige Spielerin Julia Grün das Sagen.

„Uwe Steinhauer und die Verantwortlichen des TV Schifferstadt haben sich am vergangenen Mittwoch einvernehmlich geeinigt, sich zu trennen“, betonte Abteilungsleiter Franz Schott. Über die Gründe haben beide Parteien Stillschweigen vereinbart. Steinhauer war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Mit der Trennung wurde die Reißleine gezogen, um die sportliche Talfahrt zu beenden. Am Sonntag gab es bei der Premiere von Interimstrainerin Grün gegen den Tabellenvierten Bassenheim eine knappe 22:23 (14:14)-Niederlage. Es war seit Langem die beste Leistung. Angesichts einer zeitweiligen Führung war mehr drin. Julia Grün wird diese Aufgabe nur bis zur Vorstellung eines neuen Übungsleiters erfüllen. Der Verein führte mit einigen Kandidaten bereits Gespräche. „Wir wollen so bald als möglich einen Nachfolger für Kai-Uwe Steinhauer präsentieren“, sagte Schott. Namen wollte er noch nicht nennen. Definitiv nicht zum Kreis der Kandidaten für dieses Amt zählt Thomas Müller, der in der vergangenen Saison nach der Trennung von Sakib Hadzic das Team zu Meisterschaft und Aufstieg führte. „Thomas wird uns bei der Suche nach einem geeigneten Trainer unterstützen“, verriet Schott. Der ehemalige Zweitliga-Spieler ist derzeit Teammanager des Oberligisten TSG Haßloch und beruflich sehr eingespannt. „Ich helfe dem Verein, aber mehr kann ich nicht tun“, sagte Müller. Die Trennung von Steinhauer kommt trotz der acht Niederlagen überraschend, weil sowohl der Trainer als auch die Vereinsverantwortlichen bis zuletzt die Absicht bekräftigt hatten, die Zusammenarbeit bis zum Saisonende fortzusetzen. Auslöser für das Umdenken dürfte wohl die Schlappe vor Wochenfrist in Püttlingen gewesen sein, wo die Mannschaft mit 16:30 die höchste Auswärtsniederlage hinnehmen musste. „Jetzt muss die Mannschaft zeigen, wozu sie in der Lage ist. Da gibt es keine Ausreden mehr“, erklärte Schott. Es ist aber kein Geheimnis, dass in den vergangenen Spielen die Spielerinnen in ihren Leistungen stagnierten und somit die Frage, ob Steinhauer noch Impulse setzen kann, immer öfter gestellt wurde. Am Sonntag überraschte Schifferstadt nicht nur mit einer guten Abwehrleistung, sondern setzte erstmals sichtbare Akzente im Angriffsspiel. Es war mehr Bewegung im Spiel und das Überkreuzspiel klappte besser. Dazu suchten die Jungen wie Ina Bühl und Jana Laubender immer wieder in Eins-gegen-eins-Situationen Lücken in der gegnerischen Abwehr oder setzten gekonnt die starke Kreisläuferin Stefanie Müller ins Szene. Das Team wirkte befreit und offenbarte mehr Spaß am Handball. Der Auftritt machte Mut und lässt dem TV alle Möglichkeiten, in der Liga zu bleiben. Jetzt müssen Ergebnisse folgen.

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