Ludwigshafen Schlecht, schlechter, Arminia

LUDWIGSHAFEN. Als Karikatur einer Fußball-Oberligamannschaft hat sich der FC Arminia Ludwigshafen am Samstag präsentiert. Die 2:4 (1:1)-Heimniederlage gegen Röchling Völklingen schmeichelt den Gastgebern. Bei einem Chancenverhältnis von 3:11 hätte es auch ein böses Debakel geben können.

Wer geglaubt hatte, die peinlichen Heimauftritte gegen TuS Mechtersheim (1:5) und Burgbrohl (1:3) seien die Tiefpunkte gewesen, der irrte sich gewaltig. Gegen die kaum geforderten Völklinger machte der FCA bis auf das Herausspielen der Tore von Erik Rehhäußer (11.) und Marc Barisic (59.) so ziemlich alles falsch. Sicher haben erneut sechs Akteure gefehlt, die zum Teil Leistungsträger sind, aber die Verletztenmisere darf nicht länger als Alibi herhalten. So wie die Rheingönheimer derzeit auftreten, sind sie von Oberligaformat weit entfernt. „Heute waren alle schlecht“, schimpfte Trainer Thomas Fichtner. Neben groben handwerklichen Fehlern wie katastrophales Passspiel und stümperhaften Zweikampfverhalten sind es elementare Dinge, die der Arminia abgingen: Keine Begeisterung, keine Leidenschaft, kein Mumm, keine Spielfreude, kein Aufbäumen gegen die Niederlage. Da ist keiner, der das Heft in die Hand nimmt, der mitreißt, die Ärmel hochkrempelt und vorangeht. Stumm, mit gesenktem Kopf und in ihr Schicksal ergeben, ließ die Mannschaft die Niederlage über sich ergehen. Lebloser geht es nicht. „Wir waren immer einen Schritt zu spät und gedanklich nicht auf der Höhe. Die Fehlerquote war immens hoch. Ich bin maßlos enttäuscht“, haderte Fichtner. Das schülerhafte Zweikampfverhalten war dem Coach ein Rätsel. „Genau das haben wir diese Woche geübt. Eins gegen eins, zwei gegen zwei. Aber davon war im Spiel nichts zu sehen.“ Fichtner hatte nach der Pause versucht, das Ruder herumzureißen. Er veränderte mehrfach das System der Arminen (zwei Spitzen, später Dreierkette in der Abwehr) und teilte fünf Akteuren neue Aufgaben zu. Nach den Einwechslungen gab es weitere Verschiebungen, jedoch noch mehr Durcheinander. „Ich wollte damit mehr Stabilität und Struktur ins Spiel bekommen“, erklärte der Trainer. Das löbliche Vorhaben verkam zum Aktionismus, weil die Arminia an diesem Tag zu viele Totalausfälle hatte. So geriet auch das 100. Oberligaspiel von Torwart Peter Klug in den Hintergrund. „Zum Jubiläum wünscht man sich etwas anderes als eine Niederlage und vier Gegentore. Wir haben seit Wochen den Faden verloren“, sagte Klug. (thl)

x