Ludwigshafen Schnupperstunde bei Sonnenschein

Ludwigshafen

. Nach einer 1:9-Niederlage zu strahlen und auch noch zufrieden zu sein – das mutet schon etwas sarkastisch an. Doch das ist es nicht. Thomas Fichtner, Trainer des FC Arminia Ludwigshafen, hatte gestern keinen Grund griesgrämig zu schauen. Zwar hatte seine Mannschaft das zweite Vorbereitungsspiel mit 1:9 (1:4) verloren. Doch die Niederlage kam nicht unerwartet. Schließlich hieß der Gegner 1. FC Kaiserslautern. Der spielt in der Zweiten Fußball-Bundesliga und will bald wieder in der Bundesliga auf Torejagd gehen. „Wir waren ein fairer Partner. Niemand hat sich verletzt. Diese Niederlage fiel aber zwei bis drei Tore zu hoch aus“, fasste Fichtner zusammen. Die Arminia hat sich gegen den FCK sehr gut verkauft – trotz des Ergebnisses. „Zeitweise blitzte auf, dass wir gut spielen und gefährlich werden können“, hatte Fichtner erkannt. In der Mannschaft steckt Substanz und Potenzial. Das lässt für die Oberliga-Saison hoffen. Zwei, die gut gespielt und auch für Gefahr gesorgt haben, waren Marcel Bormeth (18) und Christoph Sauter (22). Sie sorgten schließlich auch für das 1:3. Bormeth spielte einen tollen Pass auf Sauter. Dessen platzierten Schuss aus der Drehung lenkte FCK-Torwart Marius Müller direkt vor die Füße von Tim Amberger. Der staubte zum zwischenzeitlichen 1:3 ab (20.). „Mit diesen beiden Verpflichtungen hatten wir ein gutes Näschen“, freute sich Fichtner. Christoph Sauter hat durchaus einen guten Riecher für Tore. Der Stürmer hat schon höherklassig gespielt. Sauter kommt aus Friesenheim, hatte beim FSV Mainz 05 in der U23 gespielt, kickte beim 1. FC Nürnberg, dem Karlsruher SC und zuletzt beim Regionalligisten RW Essen. Den Durchbruch hat der athletische Angreifer nie geschafft. Deswegen sattelt er nun um. Vor wenigen Tagen hat Sauter eine Ausbildung zum Bürokaufmann bei MD Medicus in Ludwigshafen begonnen. „Das ist eine ganz schöne Umstellung. Acht Stunden am Tag arbeiten und abends dann noch zu trainieren oder spielen“, sagte er gestern, „das ist anders, als sich nur auf den Fußball konzentrieren zu können.“ Diese Aussage galt den Profis des FCK. Die hatten nämlich schon zwei Trainingseinheiten hinter sich. Derzeit bereiten sich die Profis in einem Trainingslager in Herxheim auf die Saison vor. So ein strammes Programm haben die Armina-Akteure hinter sich. Vorige Woche waren sie für drei Tage in einem Trainingslager in Großaspach. „Da haben wir dreimal am Tag trainiert“, sagte Sauter, „deshalb sind wir jetzt platt.“ Viel Zeit zum Ausruhen bleibt nicht. Am Samstag nimmt die Arminia am Blitzturnier „Kicken für Iquique“ in Schifferstadt teil.

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