Ludwigshafen Seitenwechsel:

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Auf Fußballplätzen und mittlerweile auch Handballhallen hat offensichtlich mittlerweile alles und jeder seinen persönlichen Sponsor. „Die Mannschaftsaufstellung wird präsentiert von X“ oder „Diese Auszeit wird präsentiert von Y“ heißt es dann an dieser Stelle aus den Lautsprechern. Manchmal entbehrt so ein individueller Sponsor allerdings nicht einer gewissen Komik. „Die Schiedsrichter werden Ihnen präsentiert von Lotto Rheinland-Pfalz“ erklärte Florian Wüst, Hallensprecher von Handball-Drittligist VTV Mundenheim, den Besuchern vor dem Heimspiel gegen die TGS Pforzheim. Die Schiedsrichter als Glücksspiel? Warum nicht. Nur schade, dass die Herren Markus Fähnle und Jörg Schulle von der SG Oberkochen/Königsbronn sich für beide Mannschaften nicht als Hauptgewinn herausstellten. Thema „Fair-Play“: Vielleicht erinnern Sie sich an die Aktion der Spieler des Fußball-Bundesligisten FSV Mainz 05. Die hatten nach dem brutalen Foul von José Rodriguez am Augsburger Dominik Kohr ein Transparent in die Kamera gehalten, auf dem zu lesen stand: Gute Besserung, Dominik. Damit entschuldigten sich alle Mainzer beim schwer verletzten Kohr. Eine ähnliche Aktion gab es kürzlich in der Bezirksliga. Nicht ganz so aufwendig inszeniert, aber trotzdem sehr bemerkenswert. Angelo Ietro, Stürmer von Phönix Schifferstadt, zog sich im Spiel bei der SG Steinfeld einen Wadenbeinbruch zu. Offensichtlich hat es danach ein paar unglückliche Äußerungen gegeben. Jedenfalls schickte Martin Böß, in Steinfeld Torwart und Spielleiter in Personalunion, über Handy folgende Kurzmitteilung: „Hallo Herr Ietro, ich habe erfahren, dass sie sich im Spiel gegen uns schwer verletzt haben und möchte mich hiermit im Namen der Mannschaft und des Vereins dafür entschuldigen. Vor allem auch für einige Aussagen, in denen Sie als Schauspieler betitelt wurden. Ich hoffe Ihre Operation verläuft gut und Sie stehen bald wieder auf dem Platz.“ Das wird Ietro gefreut haben, auch wenn er monatelang ausfallen wird. Eine gute Aktion von Böß ist diese Nachricht allemal. Die Fußballer des VSK Niederfeld haben in der Vergangenheit vermehrt negative Schlagzeilen geschrieben. Spielabbrüche und viele Rote Karten trübten das Bild. Das könnte bald der Vergangenheit angehören. Zumindest gibt es jetzt etwas Positives über die in der C-Klasse Rhein-Pfalz Süd spielenden Niederfelder zu berichten. Im Spiel gegen den ESV Ludwigshafen II erzielte der VSK ein Tor. Dem Treffer ging ein Foul von VSK-Akteur Emre Bakar voraus. Der Schiedsrichter ließ jedoch weiterspielen und erkannte den Treffer an. Es wäre das 2:0 gewesen und somit so etwas wie die Vorentscheidung. Doch Bakar ging zum Unparteiischen und gab seinen Regelverstoß zu. Das Tor wurde annulliert und die Partie blieb spannend. Nach dem Abpfiff – es blieb beim 1:0 – bekam der ehemalige Spieler des TDSV Mutterstadt viel Lob von allen Seiten. Der neue Trainer Mustafa Yildirim ist stolz auf die faire Geste Bakars. In der Fair-Play-Tabelle sind die Niederfelder jedoch noch Schlusslicht. „Es ist ein Weg der kleinen Schritte“, sagte Yildirim. Ein Anfang ist schon mal gemacht. Die Sportschau am Montag in der Eberthalle war ein Erfolg. 1600 Zuschauer sahen eine zweistündige, hochklassige und abwechslungsreiche Show. Jeder kam auf seine Kosten. Kosten, das ist ein gutes Stichwort. Die Preise für die Karten sind ein „Hammer“. Zwischen drei und zwölf Euro variiert der Ticketpreis. Dafür bekommen die Zuschauer Welt-, Europameister und Deutsche Meister zu sehen. Nationale und internationale erfolgreiche Gruppen zeigen, was sie so drauf haben. Die Sportschau eignet sich für einen netten Familienausflug. Zumal auch lokale Gruppen auftreten. Am Montag waren das der TB Oppau, der TV Edigheim und die Tanz- und Sportbühne. Sie haben die Sportschau genutzt, um zu zeigen, dass Jugendliche mehr können als nur auf Smartphones zu starren oder vor der Glotze herumzulungern. Das waren trainingsintensive und ausgefeilte Choreographien, die die drei Ensembles da präsentierten. Und das noch vor 1600 Zuschauern. Das kommt auch nicht alle Tage vor. Genau gesagt: alle zwei Jahre. In diesem Rhythmus findet die Sportschau statt. |env

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