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Einen Titel zu holen – das ist nicht jedem Fußballer vergönnt. Solche Freudentage sind rar, manche sind kurz davor, schaffen es aber nie. Noch viel seltener ist, dass in einer Familie an einem Tag zwei verschiedene Meisterschaften bejubelt werden können. Für diese Rarität sorgte die Familie Fischer. Vater Gerd ist Spielleiter beim Bezirksligisten Phönix Schifferstadt, der am Sonntag mit dem 2:1-Sieg gegen Büchelberg den Titel perfekt machte. Am gleichen Tag machte in der A-Klasse Rhein-Mittelhaardt der FV Berghausen mit einem 4:2-Erfolg in Hainfeld sein Meisterstück. Trainer des FVB ist Sven Fischer, der Sohn von Gerd. Um das Familienglück perfekt zu machen, steht in Berghausens Mannschaft Kevin Fischer, der Bruder von Sven. Übrigens: Alle drei Fischers standen einst in Diensten des Verbandsligisten FV Dudenhofen. Der ist zwar nicht Meister geworden, hat aber am Montag mit dem 0:0 in Idar-Oberstein einen großen Schritt in diese Richtung gemacht. Klar ist jedenfalls, dass dieses Wochenende wohl einmalig für Familie Fischer war. Wer sich mit Fußballtrainern bei Amateuren unterhält, der erfährt immer wieder, dass Trainingsfleiß eher verpönt ist. Je tiefer die Klasse, desto geringer ist der Wille, regelmäßig zu trainieren. Doch es gibt auch Gegenbeispiele. So hat Phönix-Torjäger Dana Kader, der drei Wochen in der irakischen Heimat war, die Idee gehabt, am Samstag vor dem Duell mit Verfolger Büchelberg ein Lauftraining im Wald zu absolvieren. Wie Trainer Ediz Sari informierte, nicht nur lockeres Joggen, sondern Steigerungsläufe. Der Trainingsrückstand sollte wettgemacht werden. Als „Zugmaschine“ hatte Kader Kumpel Danny Torrieri mitgenommen, einer der dynamischsten Spieler der Liga. Als der das Tempo forcierte, zerrte sich Kader. Das Ergebnis: Kader fiel aus, saß aber trotzdem auf der Bank. Seinen Platz in der Sturmmitte nahm Torrieri ein. Als es in der Endphase 1:1 stand, drängte Kader auf seinen Einsatz, wollte sich wie einst Gladbachs Günter Netzer im DFB-Pokalfinale 1973 gegen den 1. FC Köln selbst einwechseln, doch Sari winkte ab. |thl

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