Ludwigshafen Seniorenunion verurteilt kontrollierte Cannabis-Freigabe, Grüne loben Beschluss

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Die Ludwigshafener Seniorenunion kritisiert die vom Bundestag am Freitag beschlossene begrenzte Legalisierung von Cannabis ab 1. April. „Durch die Lockerungen im Gesetzentwurf, wie die Verkleinerung der Konsumverbotszonen und die Verdoppelung der erlaubten Menge für den Eigenanbau, werden die Kontrolle und der Schutz vor den negativen Auswirkungen von Cannabis weiter geschwächt“, beklagt Kreisvorsitzender Reinhard Herzog. Mit der Freigabe der Droge werde ein falsches Signal an junge Menschen gesandt: „Die potenzielle Gefahr für unter 25-Jährige ist besonders besorgniserregend. In diesem Alter ist die Gehirnentwicklung noch nicht abgeschlossen. Zahlreiche Studien belegen die negativen Auswirkungen von Cannabis auf Gedächtnis, Lernfähigkeit, Aufmerksamkeit und psychische Gesundheit. Intensiver Cannabiskonsum kann schwerwiegende Folgen wie psychotische Symptome, depressive Störungen und eine erhöhte Anfälligkeit für Sucht haben“, warnt Herzog.

Grau hält dagegen

Ganz anderer Ansicht ist der Vorderpfälzer Bundestagsabgeordnete Armin Grau (64, Grüne). „Mit dem Gesetz stärken wir den Jugend- und Gesundheitsschutz. Die streng kontrollierte Abgabe ausschließlich an Erwachsene durch Anbauvereinigungen ermöglicht es, den Jugendschutz effektiv durchzusetzen.“ Die Abgabe von Cannabis an Jugendliche stehe unter Strafe. In der Gesellschaft stattfindender Konsum werde durch das Gesetz im Interesse des Gesundheitsschutzes reguliert. „Dadurch wird der Schwarzmarkt effektiv bekämpft“, bilanziert der Mediziner aus Altrip.

Das Gesetz muss noch in den Bundesrat. Zustimmungsbedürftig ist es nicht, die Länderkammer könnte aber das Verfahren in die Länge ziehen.

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