Ludwigshafen Sicher unterwegs auf der Route 66

Alle zwei Jahre findet der Fasnachtsumzug in Ludwigshafen statt. Unser Bild zeigt einen Eindruck aus dem Jahr 2012. Bei der dies
Alle zwei Jahre findet der Fasnachtsumzug in Ludwigshafen statt. Unser Bild zeigt einen Eindruck aus dem Jahr 2012. Bei der diesjährigen Veranstaltung gibt es zum ersten Mal die »After-Umzugs-Party« mit dem Motto »Lu tanzt« auf dem Berliner Platz. Sie beginnt um 16.11 Uhr.

„Jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen“, sagte Gregor Seelinger, Präsident des Großen Rats der Ludwigshafener Karnevalvereine. Ansonsten ist für den 66. gemeinsamen Fasnachtsumzug alles organisiert. Passend lautet das Motto „Närrische Route 66: Wir tun es allen kund, jetzt geht’s erst richtig rund“. Die Ludwigshafener Route 66 führt am 11. Februar vom Goerdelerplatz, wo der Umzug um 13.11 Uhr startet, durch die Blücherstraße, Haveringallee, Jaeger- und Berliner Straße links in die Bahnhofstraße, wo auch die Tribüne aufgebaut ist. Nach einem kurzen Abstecher in die Ludwig- und Kaiser-Wilhelm-Straße löst sich der Umzug im Anschluss an die Bismarckstraße in der Mundenheimer Straße auf. Zu den Wagen, Fuß- und Musikgruppen gehören – passend zum Zugmotto – unter anderem amerikanische Autos und Motorräder. Vorneweg fährt die Zugleitung. Mit im Cabrio sitzen Frederic Stüber und Kai Dippe von den Eulen Ludwigshafen. Es folgt die Berufsfeuerwehr Ludwigshafen, die in diesem Jahr 100 Jahre alt wird. Sie präsentiert beim Zug neben einer Fußgruppe auch mehrere Fahrzeuge und historische Uniformen. Etwa 40 Menschen sind an dem Trupp mit über 15 Metern Länge beteiligt. Im Korb der Drehleiter stehen Kämmerer Dieter Feid (SPD) und Feuerwehrchef Stefan Bruck. Für die Zuschauer solle es noch „weitere kleine Überraschungen“ geben, sagte Jan Deubel, stellvertretender Leiter der Berufsfeuerwehr bei der Vorstellung des Zugprogramms. Details wolle er noch nicht verraten. Es wäre für beide Städte schwierig, jedes Jahr selbst einen eigenen Umzug auf die Beine zu stellen, sagte Thomas Dörner, Präsident der Karneval-Kommission Mannheim. Deshalb freue er sich über den „tollen Kontakt“ und das sinnvolle Modell, den Umzug im Zwei-Jahres-Rhythmus mal links- und mal rechtsrheinisch zu veranstalten. Er und Seelinger verwiesen jedoch auch auf den hohen Aufwand – finanziell wie organisatorisch – für die teilnehmenden Vereine. Neben den Aktiven auf den Wagen, müssten sechs bis acht Personen pro Verein als Begleitung mitlaufen, um für Sicherheit zu sorgen, sagte Seelinger. „Und es wird immer schwieriger, von Firmen Wagen zu bekommen“, so Dörner. Aufwendige Motivwagen zu gestalten, sei ohnehin kaum möglich. „Das kostet Unmengen Geld“, sagte Dörner und ergänzte: „Ich bin stolz, dass wir den Umzug so stemmen können.“ Damit die Zuschauer unbesorgt feiern können, gibt es ein personell aufwendiges Sicherheitskonzept. „Über 800 Personen“ seien im Einsatz, so Iris Joch. Sie ist Prokuristin bei der Kongress- und Marketinggesellschaft Lukom und Zugleiterin. „Der größte Teil kommt von der Polizei“, sagte sie. Die genaue Aufteilung der Kräfte möchte sie aber nicht aufschlüsseln – aus Sicherheitsgründen. Neben den Beamten des Polizeipräsidiums Rheinpfalz sind unter anderem Feuerwehr und Freiwillige Feuerwehr, das Ordnungsamt und ein privater Sicherheitsdienst im Einsatz. Zu den 800 Personen zählen auch Sanitäter, Technisches Hilfswerk, Tüv und der Wirtschaftsbetrieb WBL. Durch das aktuelle Sicherheitskonzept würden die Kosten für die Lukom als Veranstalter „deutlich steigen“ hieß es. Eine genaue Summe nannte die Lukom nicht. Der Berliner Platz soll, wie schon vor zwei Jahren, videoüberwacht werden. „An der Strecke vertrauen wir auf unsere Leute, die in den einzelnen Abschnitten stehen“, sagte Polizeidirektor Peter Traub. Dreier-Präventionsteams seien unterwegs. Sie sollen erste Ansprechpartner bei Konflikten sein und Eskalationen verhindern. Diese Polizisten tragen Bodycams, so Traub. Bei der Feuerwehr sind laut Deubel rund 70 Personen in den Feuerwachen „direkt greifbar“. Weitere Einheiten befänden sich in Rufbereitschaft. Die Personalstärke sei etwa doppelt so groß wie an normalen Tagen, erklärte der stellvertretende Feuerwehr-Chef.

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