Ludwigshafen Sieg mit langem Anlauf

Fussgönheim. Fußball-Verbandsligist ASV Fußgönheim hat nur mühsam in die Partie gegen Fortuna Mombach gefunden, die Gäste aber mit dem 2:0 (0:0) der Landesliga Ost ein Stück näher gebracht. Es war ein Pflichtsieg, die Kür blieb aus.

Wenn die Runde quasi gelaufen ist, dann ist es schwer, sich zu motivieren und das Letzte aus sich herauszuholen. Dem ASV ist es in der ersten Hälfte offenkundig so ergangen. Kein Tempo, kein Druck auf die Gäste und kaum gelungene Aktionen – die Partie plätscherte vor sich hin. Das war Sommer- und Schlafwagenfußball. Die Mombacher waren gegenüber der Leistung, mit der das Team nach der Winterpause beim Ludwigshafener SC aus einem 0:3-Rückstand ein 3:3 machte, nicht wiederzuerkennen. Mit einer engagierten Vorstellung hätte Fußgönheim das Spiel zur Pause schon entscheiden können. So aber fehlte der Partie im ersten Abschnitt jegliches Verbandsliga-Format. „Derzeit haben wir wegen zahlreicher Verletzter einen kleinen Kader. Da ist der Kräfteverschleiß in vielen Aktionen festzustellen“, erklärte Philipp Stiller. Der 26 Jahre alte Allrounder war ein Vorbild an Einsatz. Bemerkenswert wie er nach der Pause einem aussichtslosen Ball nachsetzte und noch eine Ecke erzwang. Trainer Jan Kamuf war in der Halbzeit stinksauer und machte sich in der Kabine ordentlich Luft. „Das war katastrophal. Die Abstände haben nicht gestimmt, die Zonen waren nicht besetzt und wir haben zu viele Fehlpässe gespielt“, gab der Coach seine Worte wieder. Für einen Tabellendritten sei das zu wenig gewesen. Da müsse viel mehr kommen. Kamuf nahm einen Doppelwechsel vor, und das Team agierte im zweiten Abschnitt zielstrebiger, hatte mehr Aktionen in die Tiefe und wurde gefährlicher. Entscheidender Mann des ASV war Talha Demirhan (27), der weite Wege ging, Zug zum Tor und Qualitäten im Abschluss bewies. „So wie wir vor der Pause gespielt haben, das war inakzeptabel. Die Umstellungen zur zweiten Halbzeit haben viel bewirkt“, sagte Demirhan. Kamuf hatte Marco Sorg auf die „Sechs“ zurückgezogen und stattdessen Osman Sanli ins Sturmzentrum beordert. Dazu ersetzte Nathaniel Esslinger Kevin Takpara auf dem linken Flügel und brachte frischen Wind. „Mir hat das Spiel heute viel Spaß gemacht“, erläuterte Demirhan sein immenses Laufpensum. Eine Muskelverletzung im Oberschenkel ließ ihn die Partie vorzeitig beenden. „Es hat etwas gezwickt, eine reine Vorsichtsmaßnahme“, gab Demirhan Entwarnung. Da hatte er schon die Tore zum 2:0 erzielt, die jeweils David Braun vorbereitete. Der Linksverteidiger war effektiv und an vier der sechs Chancen des ASV beteiligt. „In der zweiten Hälfte war es okay, insgesamt für unsere Ansprüche aber nicht ausreichend“, resümierte Kamuf. Erst Recht bei einem so schwachen Gegner. Bezeichnend dafür war der Arbeitstag von Torwart Kevin Knödler. Der musste keinen schweren Ball halten und war viel häufiger als zusätzlicher Feldspieler mit den Füßen am Ball, als mit den Händen. So spielten sie ASV Fußgönheim: Knödler - Werner, Botha, Matios, Braun - Stiller, Pfeffer, Leposhtaku (46. Sanli), Takpara (46. Esslinger) - Demirhan (77. Jan Gutermann), Sorg. |thl

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