Ludwigshafen Sirenenton diesmal besser zu hören

Nach dem zweiten Sirenentest vor drei Wochen hat die Stadtverwaltung mehr Rückmeldung von Bürgern bekommen als bei der Premiere im Januar. Der Ton scheint beim zweiten Mal auch besser hörbar gewesen zu sein. An der einen oder anderen Stelle im Stadtgebiet will die Feuerwehr trotzdem nachbessern.

Der Bitte, sich nach dem Sirenentest zu melden, sind 468 Bürger nachgekommen – das sind genau 80 mehr als im Januar. 342 meldeten sich am Gefahreninformationstelefon, die restlichen 146 füllten den Fragebogen online aus. Die meisten Bürger, die in den Stunden nach dem zweimaligen Ertönen eines Warntons eine Rückmeldung gaben, leben in Mitte/Süd (19 Prozent), auch aus der Gartenstadt und aus Friesenheim beteiligten sich viele Bürger (jeweils 14 Prozent). Auf die Frage „Wir gut konnten Sie den Sirenenalarm wahrnehmen?“ antworteten 35 Prozent der Befragten mit „Sehr gut“. Im Januar waren es nur 15 Prozent gewesen. Die Antwort „Ganz schlecht“ wurde deutlich seltener gegeben: Der Wert fiel von 67 auf 44 Prozent. Für die offenbar verbesserte Wahrnehmung machen Peter Friedrich, der Leiter der Berufsfeuerwehr, und der zuständige Dezernent Dieter Feid (SPD), die das Ergebnis gestern präsentierten, verschiedene Faktoren verantwortlich. Zum einen habe man einen neuen Sirenenton ausprobiert, der wohl besser zu hören gewesen sei. „Außerdem war es diesmal warm, mehr Fenster waren geöffnet, und es waren mehr Leute auf der Straße“, sagte Friedrich. Künftig sollten die Sirenen mindestens einmal jährlich getestet werden, das nächste Mal im Frühjahr 2015. Etwas ratlos hinterlässt die Verantwortlichen das veränderte Ergebnis bei der Frage „Wo würden Sie sich bei einem Sirenenalarm als Erstes informieren?“. Die Antwort „Rundfunksender“ gaben nur noch 46 statt 64 Prozent, während das Gefahreninformationstelefon (32 Prozent) und die Internetseite der Stadt Ludwigshafen (22 Prozent) höhere Werte bekamen als in der ersten Runde. Bis Jahresende soll nun geklärt werden, inwiefern zu den bestehenden 37 noch weitere Sirenen aufgestellt werden sollen. Lücken gebe es noch im Gewerbegebiet Westlich B 9, in Friesenheim und im südlichen Teil Oppaus, sagte Friedrich. Zudem werde geprüft, an welchen Stellen besonders laute Hochleistungssirenen installiert werden sollten. „Da sind wir mit Industriebetrieben im Gespräch über Kostenbeteiligung“, sagte der Feuerwehrchef. In den nächsten zwei Wochen soll die Ludwigshafener Feuerwehr außerdem an das sogenannte Mowas angeschlossen werden, das Modulare Warnsystem, das seit Juli 2013 an verschiedenen Orten in ganz Deutschland in Betrieb ist und seine „Feuerprobe“ bei der Sturmflut Ende 2013 in Hamburg erlebte. Der Vorteil sei, dass ein Verantwortlicher im Katastrophenfall für seine Region, seine Stadt oder seinen Landkreis eine Meldung auslösen könne, die in Sekundenbruchteilen über 160 Rundfunkstationen sowie Internetprovider oder auch die Deutsche Bahn erreiche, erläuterten zwei Vertreter des rheinland-pfälzischen Innenministeriums. Die Landesregierung finanziert zwei entsprechende Anlagen bei den geplanten Integrierten Leitstellen in Ludwigshafen und Trier mit jeweils 20.000 Euro jährlich. Bis Jahresende sollen sich Nutzer von Smartphones und Tablet-Computern auch eine App herunterladen können, über die amtliche Mitteilungen im Falle eines Störfalls oder auch eines Unwetters wie am vergangenen Sonntag schnell verbreitet werden können. (heß)

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