Ludwigshafen So gut wie lange nicht mehr

Will zur WM und zu Olympia: Nina Schroth vom AC Mutterstadt.
Will zur WM und zu Olympia: Nina Schroth vom AC Mutterstadt.

«MUTTERSTADT.» Das war ein Auftakt nach Maß für die Gewichtheber des AC Mutterstadt. Mit einem glanzvollen 849,6:517,6-Erfolg gegen Aufsteiger KSV Grünstadt überzeugte die Staffel um Neuzugang Max Lang. Das war die beste Leistung einer Mutterstadter Mannschaft seit dem Wiederaufstieg in die Bundesliga vor sechs Jahren.

Sechs gültige Versuche und mit 168 Kilopunkten bester Heber des Abends: Die rund 250 Zuschauer in der AC-Halle waren voll des Lobes über Zugang Max Lang. Der aus Chemnitz gekommene Nationalheber eroberte bei seinem ersten Auftritt die Herzen der Fans. „Ich wollte bei der Premiere einen guten Eindruck hinterlassen. Ich glaube, das ist mir mit dieser Vorstellung gelungen. Mit 330 Kilogramm im Zweikampf habe ich beste Chancen für die Teilnahme an der WM in Turkmenistan“, sagte Lang. Die Teilnahme an der Weltmeisterschaft Anfang November hat auch Nina Schroth vor. Die 27 Jahre alte Nationalheberin, die zur Vorbereitung auf die Saison mit ihrem Heimcoach Rainer Dörrzapf auf Teneriffa intensiv trainierte, unterstrich ihre Ambitionen. So gut wie schon lange nicht mehr in der Bundesliga meisterte die Lachen-Speyerdorferin ihre Versuche und brachte starke 136 Relativpunkte in die Mannschaftswertung ein. „Ich bin hoch motiviert und möchte noch einmal angreifen. Dafür habe ich meine Arbeitszeit bei der Sparkasse reduziert. Mein großes sportliches Ziel ist und bleibt die Olympiade im nächsten Jahr in Tokio“, sagte Schroth. Hoffnungen auf die WM macht sich auch Teamkollegin Tabea Tabel. Die Kaderathletin patzte überraschend einmal im Reißen und landete am Ende bei guten 126 Punkten. Zweimal an persönlichen Bestmarken scheiterte Michael Varlamov. 146 Kilogramm im Reißen und 186 Kilogramm im Stoßen waren (noch) zu schwer für den Junioren-Nationalheber. Zweimal patzten auch der Kroate Amar Music und der Österreicher Philipp Forster, der mit 190 Kilogramm die höchste Last stemmte. Das spielte angesichts der Überlegenheit der ACM-Staffel keine Rolle. Coach Dennis Eichner war begeistert von seiner Mannschaft: „Fast 850 Kilopunkte zum Auftakt. Besser geht es eigentlich nicht zum Start. In zwei Wochen beim KSV Durlach wollen wir uns sogar noch stärker präsentieren. Für vier Athleten von uns geht es dabei um die WM Norm.“ Für die Gäste war die Höhe der Niederlage keine Überraschung. Der Aufsteiger aus Grünstadt setzte nur Eigengewächse ein und wollte sich so teuer wie möglich verkaufen. „Für unsere Leute war es ein besonderes Erlebnis, die stimmungsvolle Mutterstadter Atmosphäre zu genießen. 500 Kilopunkte waren kalkuliert. Es wurden ein paar mehr. Ich bin zufrieden“, sagte Johnny Attilo. Der KSV-Coach reiste direkt von Polen zum Wettkampf nach Mutterstadt an. Bei der Studenten-WM betreute er seine Tochter Sophia, die Sechste im Zweikampf wurde. Seine Söhne Giuliano (85 Kp) und Joshua (81,8 Kp) hoben in Mutterstadt. Grünstadts Bester war Padou Izere Shima. Zähler wollen die Grünstadter Athleten gegen andere Teams in der Liga holen. „650 bis 700 Kilopunkte hat die Mannschaft schon drauf. Dann müssen unsere starken Engländerinnen an die Hantel. Die Niederlage gegen Mutterstadt war eingeplant. Die können wir verschmerzen“, sagte Kapitän Joshua Attilo. Im Heimkampf gegen TB 03 Roding am 20. Oktober sollen die ersten Punkte her.

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