Ludwigshafen St. Marien: Neues CT-Gerät geht ans Netz – Porsche statt Mittelklasse für Patienten

Im Bild (von links): Ralf-Jürgen Schröder, Chefarzt der Klinik für Radiologie, Sarah Fried, Medizinisch-technische Radiologieass
Im Bild (von links): Ralf-Jürgen Schröder, Chefarzt der Klinik für Radiologie, Sarah Fried, Medizinisch-technische Radiologieassistentin (MTRA), Dennis Mazur, Leitender MTRA, und Jürgen Will, Prokurist und Leiter Verwaltungsmanagement. Sie freuen sich über die mit der neuen Technik verbundenen Verbesserungen für Patienten und Mitarbeiter.

Im St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus ist ein neuer und hochmoderner Computertomograph (CT) aufgestellt worden: das Modell Somatom, das inzwischen weltweit in Kliniken eingesetzt wird.

„Kein Mittelklassewagen, sondern eher vergleichbar mit einem sehr gut ausgestatten Porsche“, beschreibt das Team das Gerät scherzhaft. Es nutze moderne Zinn-Filter-Technologie in Verbindung mit einer High-End Vectron-Röntgenröhre. Dies ermögliche eine Senkung der Strahlendosis um bis zu 90 Prozent bei Untersuchungen zum Beispiel von Lungenerkrankungen, Entzündungen der Nasennebenhöhlen oder Brüchen der Extremitäten.

„Die Strahlenbelastung von Patienten ist von der Röhrenspannung abhängig. Diese können wir mit der neuen Technik nun noch präziser einstellen – so hochauflösend, wie für die jeweilige Diagnostik nötig, und gleichzeitig so niedrig strahlenbelastend wie möglich. Dies kommt allen Patienten zugute und ist besonders für die schonende Untersuchung von Kindern ein großer Vorteil“, erklärt Ralf-Jürgen Schröder, Chefarzt der Klinik für Radiologie. Die Qualität der Aufnahmen sei hervorragend, betont er. Unterstützt von KI-Algorithmen gelängen auch scharfe Aufnahmen der Herzkranzgefäße und andere bisher schwierige diagnostische Auswertungen.

Weitere Verbesserungen

Neben der geringeren Strahlenbelastung waren den Verantwortlichen des Krankenhauses bei der Auswahl des neuen Geräts weitere Verbesserungen wichtig. Durch eine Ringöffnung von 82 Zentimetern, der größten im Markt verfügbaren bei diagnostischen CTs, werde der maximal mögliche Patientenkomfort sichergestellt. „Die große Scanner-Öffnung erleichtert die Untersuchung schwer kranker Patienten, da diese besser gelagert werden können. Und auch das Gefühl von Platzangst, wird gemindert“, berichtet der Chefarzt. Er lobt zudem die moderne Bedienung, die noch höhere Standardisierung von Arbeitsabläufen und Ergebnissen möglich mache. Das neue System, in das anonymisierte Untersuchungsdaten aus einer Vielzahl verschiedenster Scans mit einflössen, führe die Mitarbeiter durch die Scan-Vorbereitung, wodurch Abweichungen, die verschiedene Nutzer und unterschiedliche Patienten mit sich bringen, reduziert würden. Das KI-gestützte moderne Bedienkonzept auf einem Tablet unterstütze – auch bei Zeitdruck und anspruchsvollen Einstellungen des Geräts – die wichtige Nähe zum Patienten. Der Mitarbeiter könne bis kurz vor dem Scan an der Seite der Patienten bleiben und diese so besser vorbereiten und beruhigen.

„Die Entwicklung der Technik schreitet rasant voran. Das bedeutet regelmäßige hohe Investitionssummen, um auf dem neuesten Stand zu bleiben, was uns als Schwerpunktversorger vor besondere Herausforderungen stellt“, berichtet Prokurist und Leiter Verwaltungsmanagement, Jürgen Will, der für den Einkauf verantwortlich ist. Deshalb ist er besonders stolz darauf, dass der neue Computertomograph vom Hersteller Siemens geleast werden konnte, eine für beide Seiten interessante Lösung der Finanzierung. „Dadurch können wir flexibler auf weitere technische Entwicklungen oder geänderte Bedürfnisse reagieren und müssen keine Investitionssumme im höheren sechsstelligen Bereich binden.“

Bauteile rotieren

Die Computertomographie gehöre zu den wichtigsten Arbeitsmitteln der Radiologie und sei besonders im Krankenhaus rund um die Uhr im Einsatz. Das CT-Gerät nehme eine Vielzahl von Röntgenaufnahmen aus verschiedenen Richtungen auf. Während der Untersuchung rotierten wärmeempfindliche Bauteile wie Röhre und Detektor um den Körper des Patienten. Ziel sei es, ganze Organe in 4D zu scannen. Durch rechnerbasierte Auswertungen würden aus den Aufnahmen Schnittbilder erstellt, die aus verschiedenen Winkeln betrachtet werden könnten. Im Zuge der Aufnahmen entstehe eine große Menge an Abwärme. Für ein gutes Untersuchungsergebnis seien stabile Temperaturen notwendig, was eine aufwendige Kühlung erforderlich mache. Durch die im neuen CT verwendete moderne Wasserkühlung werde die im Gebrauch erzeugte Wärme kontinuierlich abgeführt. Dies mache eine gesteigerte Leistungsfähigkeit möglich und senke gleichzeitig den Energieverbrauch und das Betriebsgeräusch. Durch den geräuschärmeren Betrieb werde der Patient während des Röntgenbildgebungsverfahrens, das in einer für ihn ungewohnten und je nach Zustand auch beängstigenden Situation stattfinde, nicht zusätzlich belastet.

Weitere Infos im Netz unter www.st-marienkrankenhaus.de.

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