Ludwigshafen Stadt stoppt Verkauf von Sozialtickets

Zuletzt hatten rund 1100 Ludwigshafener ein Sozialticket.
Zuletzt hatten rund 1100 Ludwigshafener ein Sozialticket.

Ab Montag können keine Sozialtickets für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) mehr gekauft werden. Als Begründung führt die Stadtverwaltung die Haushaltssituation und die damit verbundenen Auflagen an.

Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) hatte von der Stadt im November weitere Sparmaßnahmen gefordert. Ende Januar 2023 will die Verwaltung dem Stadtrat nun einen neuen, genehmigungsfähigen Haushaltsplan vorlegen. „Ich bedaure den aktuellen Verkaufsstopp sehr, da ich weiß, dass in unserer Stadt viele Menschen auf einen günstigen ÖPNV angewiesen sind. Ich habe bis zuletzt nach Möglichkeiten gesucht, wie dieser Schritt verhindert werden könnte. Leider haben wir bei der aktuellen Haushaltslage – einem Minus von fast 100 Millionen Euro, das es zu verkleinern gilt – keine andere Wahl, als den Verkauf der Sozialtickets vorerst zu stoppen und alle sogenannten freiwilligen Leistungen auf den Prüfstand zu stellen“, erklärt Sozialdezernentin Beate Steeg (SPD).

Vor Einführung des Neun-Euro-Tickets nutzten rund 700 Fahrgäste das Angebot. Danach stieg die Nachfrage nach dem Sozialticket. Zuletzt hatten rund 1100 Ludwigshafener ein Sozialticket. Das Jahresbudget war für 2022 einmalig von 146.000 auf 172.500 Euro erhöht worden. Das Ludwigshafener Modell sieht die Abgabe von drei Mehrfachfahrkarten zu je fünf Euro (fünf Einzelfahrscheine, also ein Euro pro Fahrt) pro Monat für erwachsene Berechtigte vor, für Kinder und Jugendliche zu je 3,50 Euro (70 Cent pro Fahrt).

Berechtigt sind Empfängern von Sozialleistungen wie Arbeitslosengeld II (Jobcenter) oder Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Diese konnten das Sozialticket bisher in der RNV-Mobilitätszentrale am Berliner Platz erwerben.

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