Ludwigshafen Tiefschlag von Lautenschläger

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LUDWIGSHAFEN. Der neue Trainer des SV Südwest Ludwigshafen, Ediz Sari, muss weiter auf Punkte warten: In einem kampfbetonten und bisweilen überhart geführten Derby verlor seine Mannschaft gestern Abend gegen Aufstiegsaspirant Phönix Schifferstadt mit 1:2 (1:0).

Besonders pikant: Ausgerechnet Schifferstadts Spielertrainer Marc Lautenschläger, der eigentlich nur aus Personalmangel die Stiefel geschnürt hatte, versetzte an seiner alten Wirkungsstätte dem SV Südwest per Kopfball in der fünften Minute der Nachspielzeit mit dem 1:2 den Todesstoß. „Letztendlich ein glücklicher Sieg, den wir uns mit drückender Überlegenheit nach der Pause aber redlich erarbeitet haben“, so „Laute“. Er hatte seine Mannschaft beim Seitenwechsel mit einem kräftiger Donnerwetter wachgerüttelt, weil bis dahin wenig zusammenlief. „Das hat gewirkt“, stellte der Phönix-Coach fest. Dennoch rannten die Gäste lange erfolglos der Südwest-Führung hinterher. Schon nach dem ersten Angriff der Hausherren zappelte die Kugel im Phönix-Netz. Toll freigespielt vom guten Nauwid Amiri, ließ sich Mert Hizarci nach 70 Sekunden die Chance zum 1:0 nicht entgegen. Da hatte Schifferstadts Abwehr geschlafen. Nach dem Wechsel sahen die 200 Zuschauer zunehmend Einbahnstraßen-Fußball Richtung Südwest-Strafraum. Amiri besaß zwar kurz nach Wiederanpfiff die Chance zum 2:0 (47.), doch Torwart Joachim Bohrer entschärfte den raffinierten Freistoß. Das war’s dann für Südwest. Trotz drückender Überlegenheit, aber ohne Ideen, fanden Boyraz, Selzer oder Hintz selten Lücken in der gegnerischen Abwehr, die mit viel Einsatz den knappen Vorsprung tapfer verteidigte. Bei Phönix lief der Ball folglich eher in die Breite, statt zielstrebig in die Spitze. Freistöße des sonst starken Kevin Selzer blieben wirkungslos. Bendusch (78.) und Fiederer (80.) vergaben beste Chancen. Den Knackpunkt der Partie lieferte der SV Südwest selbst: Nach einer Unbeherrschtheit flog Abwehrchef Cem Islamoglu vom Platz. Das bis dahin feste Bollwerk brach auseinander. „Cem hat das Spiel hergegeben“, ärgerte sich der deprimierte Südwest-Trainer Sari über den unnötigen Ausraster seines Routiniers. „Wir haben gespielt was wir können und das hätte zum Sieg gereicht. In Unterzahl wurde der Druck zu groß. Schade, das Team hätte dank Moral und Kampfgeist einen Punkt verdient gehabt“. So spielten sie Südwest Ludwigshafen: Wilk - Hanisch, Atilgan, Islamoglu, Humann - Casola - Hasa, Renner (88. Eray), Torrieri, Amiri, Hizarci. Phönix Schifferstadt: Bohrer - Furch (46. Koc), Dogan, Bendusch, Dürk - Reichert, Boyraz - Selzer, Hintz (68. Iuculano) - Keppeler (57. Fiederer), Lautenschläger Tore: 1:0 Hizarci (2.), 1:1 Boyraz (76.) 1:2 Lautenschläger (90.+5) - Gelbe Karten: Hizarci, Amiri, Atilgan - Ben-dusch, Boyraz, Dogan - Gelb-Rote Karte: Islamoglu (71.) - Rote Karten: Torrieri (90.+6), Hizarci (nach Spiel-ende) - Beste Spieler: Humann, Amiri - Selzer, Boyraz, Dogan - Zuschauer: 200 - Schiedsrichter: Janzer (Gau-Bickelheim). (crd)

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