Ludwigshafen Tolle Tore, Titelträume

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Fussgönheim. „Eine richtig geile Leistung meiner Mannschaft. Ich kann nur riesige Komplimente dafür machen“, schwärmte Jan Kamuf, Trainer des ASV Fußgönheim, am Samstag nach dem deutlichen 3:0 (2:0)-Sieg gegen den FC Speyer. Im intensiv geführten Spitzenduell der Fußball-Verbandsliga beherrschte der Tabellenzweite Fußgönheim seinen bislang nur drei Punkte schlechteren Verfolger nach Belieben. Der ASV darf weiter vom Titel träumen.

Selbst vom Gegner bekam der auftrumpfende ASV ein dickes Lob. Denn streckenweise ließen die Gastgeber die Kugel wie am Schnürchen kreisen und flugs am Gegner vorbei laufen. „An diesem Sieg gibt’s nichts zu deuteln. Fußgönheim war heute die klar bessere Mannschaft“, bekannte Speyers Abwehrchef Andreas Backmann. Sein Platzverweis wegen eines vermeintlichen Tritts gegen den eingewechselten Osman Sanli war bezeichnend und letztlich das i-Tüpfelchen auf einen enttäuschenden Auftritt der Speyerer. Speyers Trainer Ralf Gimmy, der die Schlappe nicht mit dem Fehlen von Leistungsträger entschuldigen mochte, nahm den verpassten Ansturm Richtung Tabellenspitze gelassen: „Wir haben gegen einen starken Gegner zu viele Fehler fabriziert. Daraus können meine jungen Spieler lernen.“ Auch ASV-Coach Kamuf schickte einen unerfahrenen Burschen auf den Kunstrasen: Marvin Gebhard vertrat den angeschlagenen Torwart Kevin Knödler bestens. Dass er erst sein zweites Ligaspiel betritt, war ihm nie anzumerken. Lange Zeit bekam er nichts und nach der Pause auch nur äußerst wenig zu tun. Als Gebhard später mehr gefordert, aber nur von Torjäger Sprengling einmal ernsthaft geprüft wurde (60.), überzeugte seine Sicherheit und Abgeklärtheit. Kompromisslos räumten Fußgönheims Abwehrspieler, unter denen abermals Kelly Botha überragte, vor ihm die Kugel aus der Gefahrenzone. Der ASV hielt über die gesamte Spielzeit das Tempo erstaunlich hoch, ließ dem Gegner kaum Atempausen und nahm selbstbewusst und unerbittlich Zweikämpfe an. Dem FC Speyer, dessen halbherzige Mühen meist schon vor dem ASV-Strafraum endeten, gelang selten ein vernünftiger Spielaufbau. „Wir haben alle Kräfte investiert, weil wir das Spitzenspiel einfach gewinnen wollten“, brachte Kelly Botha die Top-Einstellung seiner Mannschaft auf den Punkt. ASV-Stürmer Marco Sorg gewann das Torjägerduell gegen den Speyerer Rivalen Marvin Sprengling deutlich. Tore erzielten beide nicht, doch Sorg imponierte als Dauerläufer und Unruhestifter in der gegnerischen Abwehr viel mehr als Sprengling. Klasse wie Sorg das 2:0 von Demirhan vorbereite und auch beim 1:0 von Bischoff-Vertreter Kenan Tuncel und Gutermanns 3:0 mitstrickte. „Schade, dass ich heute selbst nicht getroffen habe“, bedauerte Sorg seinen torlosen Auftritt. „Aber ein verdienter Sieg war es allemal“, sagte Sorg. SO SPIELTEN SIE ASV Fußgönheim: Gebhard - Stiller, Matios (68. Leposhtaku), Botha, Braun - Tuncel (66. Takpara), Euler, Del Rio Pfeffer - Sorg, Gutermann, Demirhan (85. Sanli).

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