Handball TSG Friesenheim zurück im Aufstiegsrennen

War mit dem Auftritt zufrieden, monierte aber die Chancenausbeute: TSG-Trainer Eyub Erden.
War mit dem Auftritt zufrieden, monierte aber die Chancenausbeute: TSG-Trainer Eyub Erden.

Mit einem Paukenschlag melden sich die Frauen der TSG Friesenheim im Aufstiegsrennen zur dritten Handballliga zurück. Nach der Auftaktniederlage gegen den HC Schmiden/Oeffingen schossen die Eulen-Frauen Bayernmeister TSV Schwabmünchen mit 38:27 (20:18) vor allem im zweiten Abschnitt förmlich aus der Halle.

Die Erleichterung war nach dem Schlusspfiff bei allen zu spüren, die es mit den Friesenheimerinnen hielten. „Das war sehr wichtig“, erklärte TSG-Trainer Eyub Erden und ergänzte: „Bis auf die Chancenverwertung war das ein richtig gutes Spiel von uns.“ Tatsächlich lag vor rund 200 Zuschauern ein noch deutlicherer Sieg in der Luft. Die Gastgeberinnen vergaben noch ein gutes Dutzend bester Einwurfmöglichkeiten, darunter zwei Siebenmeter.

Der Schlüssel zum Sieg lag aber in der Defensive. Und da hatten die Friesenheimerinnen nach einer guten Viertelstunde das richtige Rezept gefunden und hatten auch ein wenig Glück. Schwabmünchens Zielspielerin Celine Würdinger war ganz offensichtlich nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte und wurde über weite Strecken des Spiels auf der Bank behandelt. Die TSG profitierte ebenfalls von einer Fehleinschätzung der Gäste: „Sie haben versucht, unser Tempo mitzugehen“, stellt Erden fest.

Atemberaubendes Tempo

Tatsächlich war das Spieltempo im ersten Durchgang atemberaubend, folgte Tor auf Tor, drückten beide Mannschaften permanent auf das Gaspedal. Verständlich aus Sicht der Gäste, die eine deutlich besser gefüllte Bank hatten. Bis zum 9:12 (16.) ging dieses Konzept auf. „Da haben wir es mit einer 3-2-1-Deckung versucht“, erläutert der TSG-Trainer. Mit einer Umstellung auf 5-1 bekam seine Defensive nicht nur mehr Zugriff, sondern kam auch im Spiel nach vorne ins Rollen. Gegenstoß um Gegenstoß, millimetergenau eingeleitet immer wieder von der bärenstarken Lena Dettling im Tor, brach über Schwabmünchen herein und bis zur Pause war das Spiel vom 13:15 (23.) bis zum 20:18 (30.) praktisch gedreht, zumal nur die Gastgeberinnen noch zulegen konnten.

Tatsächlich war es der Defensivverbund der Friesenheimerinnen mit einer kompromisslosen Sara Jelicic im Zentrum und der starken Torhüterin Dettling, die auch selbst einen Treffer erzielte, der letztlich den Ausschlag gab. Nach 18 Minuten im zweiten Durchgang erlaubte die TSG den Gästen gerade einmal fünf Treffer, lief weiterhin mit enormer Konsequenz und Tempo jeden Angriff. Rebecca Brecht (9/2) und Mona Kuczaty (8) taten sich dabei besonders hervor. Darüber hinaus verdienten sich praktisch alle Friesenheimerinnen Bestnoten. Eyub Erden nennt auch Lara Frey: „Auf dieses Spiel haben wir sie jetzt nach anderthalb Jahren Aufbauarbeit nach einer schweren Verletzung vorbereitet.“ Und auch Frey fügte sich einerseits gut in den Abwehrverbund ein, erzielte zwei Tore.

Zumindest für Erden war das Spiel mit dem Schlusspfiff allerdings auch schon wieder vergessen: „Jetzt müssen wir die Euphorie bremsen und wollen uns auf das nächste Spiel in Pforzheim vorbereiten“, kündigt er an.

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