Ludwigshafen Und dann frisst der „Schauremer Esel“ die Blume

Geballte Frauenstimmen: der Singkreis und Vokal spezial.
Geballte Frauenstimmen: der Singkreis und Vokal spezial.

«Dannstadt-Schauernheim.» „Wer singt, hat mehr vom Leben“ – was für ein passendes Lied, mit dem die Sänger des Evangelischen Singkreises Schauernheim und des Chors Vokal Spezial in das voll besetzte Zentrum Alte Schule (ZAS) einzogen. Bei ihrem Konzert am Samstag sangen sie Lieder aus verschiedenen Musikstilen – doch nicht alles an dem Abend war ein Grund zur Freude.

Volks- und Kunstlieder, Shantys, Spirituals, Popsongs und Film- und Musicalmelodien sowie internationale Songs mal a cappella, mal mit Begleitung am Klavier (Carla Braun) oder am Schlagzeug (Daniel Barth) – das Programm war umfangreich und weitaus mehr als nur ein Konzert. Die Damen haben sich zu einigen Stücken kleine Überraschungen einfallen lassen. So wurde mit dem Lied „Ich hätt getanzt heut Nacht“ aus dem Musical „My fair Lady“ zum Tanzen eingeladen – und tatsächlich wagten es einige Paare. Beim Titel „Cerf-volant“ aus dem Film „Die Kinder des Monsieur Matthieu“ segelten wie im Film Papierflieger von der Bühne ins Publikum. Entzückend war die Präsentation des Kunstlieds „Blümlein“. In dem wird die von einem Schmetterling geliebte Pflanze letztlich von einem Esel gefressen: Im ZAS schwebte nicht nur ein Schmetterling über einer Blume, sondern am Ende näherte sich ihr der „Schauremer Esel“ und „fraß“ sie auf. Sprachlich anspruchsvoll war das Lied „Red, Red Rose“ mit seinem hohen Tempo und dennoch klarer Ausdrucksweise. Überhaupt herrschte bei den A-cappella-Stücken im Saal fast atemlose Stille. Noch näher dran war das Publikum beim Quodlibet aus „Es tönen die Lieder“, „Heut kommt der Hans zu mir“ und „C-a-f-f-e-e“ – dafür verteilten sich die Sängerinnen im Saal. Nach dem gemeinsamen Schlusslied „Für die Schönheit dieser Welt“ der beiden Chöre war auch für Chorleiter Kevin Breitbach Schluss. Die beiden Chöre der evangelischen Kirchengemeinde Schauernheim hat er dreieinhalb Jahre lang geleitet und blickt „auf sehr schöne und vielfältige Jahre zurück“, wie er sagt. Berufsbedingt zieht er ins Rheinland. An dem Abend wurde er großformatig und mit viel Glitter verabschiedet. Die Sängerinnen setzen die Einzelteile eines riesigen Bildes auf der Bühne zusammen und ließen Glitterstreifen darüber schweben.

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