Ludwigshafen Unterschied liegt in der Effektivität

Daniel Gulde (rechts) erhielt gegen RW Koblenz den Vorzug im Sturm. „Er hat in Engers gut gespielt“, sagte FCA-Trainer Hakan Ati
Daniel Gulde (rechts) erhielt gegen RW Koblenz den Vorzug im Sturm. »Er hat in Engers gut gespielt«, sagte FCA-Trainer Hakan Atik.

«Ludwigshafen.» Fast hätte Fußball-Oberligist Arminia Ludwigshafen Spitzenreiter Rot-Weiß Koblenz stolpern lassen. Am Ende lagen die drei Punkte aber im Osternest der Gäste, die mit 1:0 (0:0) gewannen. Der FCA hat weiter acht Zähler Vorsprung vor dem Tabellen-14. Hassia Bingen, der eventuell absteigt.

Wie stark eine Mannschaft gespielt hat, das belegt oft die Reaktion des Gegners nach der Partie. Koblenz feierte den Erfolg euphorisch, nämlich laut singend und hüpfend. Dass der Sieg am seidenen Faden hing, zeigt das Verhalten von Gästetrainer Fatih Cift. Als seine Mannschaft nach dem ausgelassenen Jubel in die Kabine verschwand, setzte sich der Coach noch einen Moment allein auf die Trainerbank und ließ die 90 Minuten Revue passieren. „Das war ein hartes Stück Arbeit. Wir haben gewusst, dass es schwer wird, weil die Arminia in guter Form ist. Meine Mannschaft hat aufopferungsvoll gekämpft und in entscheidenden Szenen das nötige Glück gehabt“, resümierte Cift. Eine Aussage, die ziemlich genau das Geschehen wiedergibt. Die Arminia hat wie schon im Heimspiel zuvor gegen den 1. FC Kaiserslautern II stark gespielt, stand aber am Ende mit leeren Händen da. Entscheidend war, dass der FCA sein Chancenplus nicht in Zählbares ummünzen konnte. Der im ersten Abschnitt kaum zu kontrollierende Yigzaw Tesfagaber war an allen drei Möglichkeiten bis zur Pause beteiligt. „Schade, bei meinem Schuss an die Latte hat nicht viel gefehlt. Das war Pech“, sagte der geschmeidige und flinke Stürmer. Rik Hiemelers hatte mit einem starken Ballgewinn die Vorarbeit dazu geleistet. Tesfagaber bildete mit Jannik Styblo die Flügelzange, die Stoßstürmer Daniel Gulde unterstützte. Der hatte dieses Mal den Vorzug vor Niko Pavic erhalten. „Daniel hat in Engers gut gespielt“, erklärte FCA-Trainer Hakan Atik seine Wahl. Koblenz agierte im ersten Abschnitt variabel und hatte im defensiven Mittelfeldspieler Emre Altin seinen Dreh- und Angelpunkt. Die extrem offensiven Außenverteidiger kurbelten das Flügelspiel an, öffneten damit aber Räume, in die die Arminia immer wieder stieß und gefährlich wurde. „In der ersten Hälfte war Rot-Weiß einen Tick besser und hatte spielerische Vorteile. Da haben wir zu tief gestanden“, analysierte Atik. Vielleicht musste sich auch die neu formierte Dreierkette erst noch finden. Nach Wiederbeginn ließ die von Sebastian Lindner organisierte Arminia-Abwehr nur noch zwei Chancen zu. Die erste führte zum Siegtreffer für Koblenz. „Dem ging ein guter Pass über unsere Kette voraus, als wir nicht optimal postiert waren“, schilderte Peter Prokop den Entwicklung des Tores. Der sichere Torhüter Kevin Urban, der mit guter Spieleröffnung gefiel, wehrte zwar den Schuss von Ismayil Barut ab, doch der mitgelaufene Hendrik Hillen vollstreckte (76.). Die zweite Möglichkeit war ein viel zu ungenau ausgespielter Überzahlkonter (85.), als die Arminia längst die Deckung gelockert hatte. „Ein Unentschieden wäre gerecht gewesen. Und wenn man die Chancen nimmt, hätten wir sogar gewinnen können“, verdeutlichte Atik. Nach der Pause habe der FCA den Gegner durch frühes Angreifen zu vielen unkontrolliert geschlagenen Bällen gezwungen. „Einen Unterschied zwischen dem Tabellenführer und uns gab es nur in der Effektivität“, bedauerte der Coach.

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