Ludwigshafen Volker Strifler lässt bei Blues Session im Haus die Bühne brennen

Der gebürtige Heidelberger Volker Strifler lässt die Gitarre singen und ist in den USA inzwischen noch bekannter als hierzulande
Der gebürtige Heidelberger Volker Strifler lässt die Gitarre singen und ist in den USA inzwischen noch bekannter als hierzulande.

Der Gitarrist Volker Strifler ist bei der Blues Session ein alter Bekannter. Jedes Jahr kommt er aus Kalifornien zurück in die alte Heimat Kurpfalz, wo er dann den Blues spielt. Im Ludwigshafener Kulturzentrum Das Haus ging das richtig ab.

Die Stimmung ist ja immer sehr gut, wenn die Elville Blues Band sich Gäste einlädt. Aber mit Volker Strifler auf der Bühne steigt die Temperatur im Cafe Dôme sogar noch ein paar Grade höher. Inzwischen ist Strifler in den USA noch bekannter als hierzulande, denn dort spielt er mit den ganz großen Stars und hat auch mit seiner eigenen Band durchgängig Erfolg.

Von seiner kurpfälzischen Muttersprache merkt man nichts mehr, wenn er den Blues singt. Er ist in diesem Genre so sicher, dass er längt eigene Stücke schreibt und textet. Und auch wenn er eher zwischen Weinbergen und nicht auf Baumwollfeldern aufgewachsen ist, klingt er wirklich authentisch. Blues ist ein Gefühl und eine Lebenseinstellung, und das merkt man bei Strifler ganz deutlich.

Cremiger Sound

Mit seiner halbakustischen Gibson entwickelt er einen klassischen „cremigen“ Overdrive-Sound, der die Gitarre singen lässt. Seine Phrasierung ist von fließenden Linien geprägt. Das klingt nicht nach den üblichen Blues-Licks, auch wenn die Stücke von der Form und Harmonik her den klassischen Wurzeln treu bleiben.

Die Elville Blues Band ist natürlich mit bester Laune bei der Sache. Irgendwie scheint Strifler die ganze Bühne anzuzünden, so sehr lassen es die Musiker brennen. Tom Karbs Orgel klingt noch dreckiger, Sam Sommers Schlagzeug groovt noch mehr, Frowin Icklers Bass drückt noch besser und Tom Schaffert, der Stammgitarrist, genießt es, mit dem exzellenten Gast auch in Dialogen zu spielen. Alle geben noch etwas mehr Gas als sonst. Das kommt natürlich beim Publikum bestens an. Es gibt ein paar Klassiker, aber vor allem eigenes Material, was Strifler über die Jahrzehnte im Mutterland des Blues geschrieben hat. Dort genießt der aus Heidelberg stammende Strifler höchstes Ansehen. Er spielte in der Band der Ford Brüder, deren prominentester der Gitarrist Robben Ford ist.

Moped gegen Gitarre

Längst schon ist er auch unter eigenem Namen in den USA und in Europa unterwegs. Aufgewachsen in Heidelberg verkaufte er mit 17 Jahren sein Moped und kaufte sich eine Gitarre. Mit einigen Kumpels spielte er von Hardrock bis Punk alles, was rockte. Nach einigen Gigs in Clubs amerikanischer Soldaten lud ihn ein Ex-G.I. in die Staaten ein. Die Begegnung mit Bluessänger Lee Reed brachte Strifler endgültig zum Blues. Er beschäftigte sich mit den Klassikern von Howlin’ Wolf und T-Bone Walker bis zu den britischen Bluesleuten Peter Green und Eric Clapton. 1986 zog er mit seiner Frau in die USA und begann als Profi zu arbeiten. Neben Bluesmusikern spielte er im Jazz- und Fusion-Bereich, wo sich auch Robben Ford bewegt. Der holte ihn schließlich in seine Band, und die beiden tourten durch die Staaten. 2002 brachte er seine Debüt-Album „The Volker Strifler Band“ heraus. Kritiker und Publikum waren gleichermaßen begeistert, mit „The Dance Goes On“ konnte er 2006 an den Erfolg anknüpfen.

Termin

Die nächste Blues Session im Ludwigshafener Kulturzentrum Das Haus: Die Elville Blues Band mit Johnny Rieger am Donnerstag, 19. September, 20 Uhr, Bahnhofstraße 30, Eintritt frei.

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