Mannheim Vorbereitungen laufen für das Mannheimer Oktoberfest

 Zelt in Neckarau: Die Interimslösung hat Bestand.
Zelt in Neckarau: Die Interimslösung hat Bestand.

Trachtenlook und Stimmungsmusik: Zum 16. Mal lädt das Mannheimer Oktoberfest wieder die Besucher ins rund 3300 Personen fassende Festzelt neben der Hauptfeuerwache. Von einem „Highlight im Veranstaltungskalender der Stadt“ spricht Oberbürgermeister Christian Specht.

Dass er einmal zum Paten für ein Oktoberfest werden könnte, hatte Mannheims Oberbürgermeister Christian Specht (CDU) nicht vermutet, als er das ehemalige Vögele-Gelände für den Bau einer neuen Hauptfeuerwache erworben hatte. „Ich habe damals gleich etwas größer gekauft“, verrät er, hatte dabei allerdings keinen Festplatz im Hinterkopf, sondern mögliche Erweiterungen, eine Nutzung der Hochschule oder als Gelände einer Industrieansiedlung. „Ohne Corona wären hier längst Arbeitsplätze entstanden.“

Weiß-blauer ZelthimmelAber dann kam die Seuche und mit ihr die Idee der Zwischennutzung. So erwies sich das Gelände im Vorjahr als Rettung in letzter Sekunde für die beliebte Wochenendveranstaltung des Mannheimer „Oktoberfests“ vom 18. Oktober bis zum 9. November. Über 30.000 Besucher werden erwartet. Dabei sei das bayrische Bierfest keineswegs ein Stimmungsimport, sondern vielmehr eine Rückkehr zu den Wurzeln. „Ohne die Kurpfalz gäbe es schließlich Bayern in der heutigen Form nicht mehr“, so Specht mit Blick auf den einstigen Umzug der Wittelsbacher von Mannheim nach München.

Unterm blau-weißen Zelthimmel

Veranstalter Arno Kiegele kann sich auf die Treue seine Besucher verlassen. „Wir haben bereits über 90 Prozent verkaufte Karten.“ Die Gäste wissen schließlich, was sie beim Betreten des weiß-blauen Zelthimmels erwartet: Stimmung und guter Service von der ersten bis zur letzten Minute. „Wir haben uns das Münchner Oktoberfest angeschaut und dabei nur das Filetstück entnommen“, umschreibt Kiegele das Konzept vom Einlass ab 17 Uhr bis zum Ende der Musik um 23 Uhr. Dazwischen stehe Spaß und gute Laune. Mehr nicht.

„Wir sind bundesweit das sicherste und friedlichste Oktoberfest“, behauptet der Veranstalter. Und das liege eben nicht nur an der benachbarten Feuerwache inklusive Rettungsdienst, sondern am greifenden Sicherheitskonzept, dass auch in diesem Jahr noch ein wenig erweitert worden sei. „Das Schlimmste, was hier in den vergangenen Jahren passiert, ist, dass aufgrund der Euphorie einmal eine Bank zusammenbricht.“

Fläche ist noch Seenlandschaft

Die gebuchten Bands sind wie immer Oktoberfest-erprobte Stimmungsgaranten. Und auch mit dem Zwischenstandort zeigt sich Kiegele zufrieden, auch wenn die Fläche aktuell noch einer Seenlandschaft gleicht. Bis zur Eröffnung am 18. Oktober werde das wieder ganz anders aussehen. „Und weil wir letztes Jahr schon einmal hier waren, konnten wir auf Erfahrungen zurückgreifen und die Situation wieder ein Stück verbessern.“

Dabei sind sich Veranstalter und Oberbürgermeister einig, dass der Standort in Neckarau ebenfalls nur ein Provisorium ist, denn sobald die Stadt ein Unternehmen als Dauernutzer des Geländes hat, ist wieder Schluss mit lustig. Man arbeite deshalb gemeinsam an einer Dauerlösung und habe dafür aktuell zwei konkrete Standorte im Auge, die allerdings noch nicht spruchreif seien, so Specht.

Am Gesamtkonzept will Kiegele aber auch mit einem festen Standort nichts ändern. „Wir werden das Zelt auch dann nicht wesentlich erweitern.“ Die gewohnte Atmosphäre soll schließlich erhalten bleiben. Auch die Anzahl der Wochenenden will er nicht ausweiten, höchstens den Frühschoppen am Sonntag stärker etablieren – so ist der 27. Oktober ab 11 Uhr einer von nur drei Tagen, für den noch Karten erhältlich sind. Und bis dahin gilt: „Solange es frei ist, kann das Gelände auch als Festplatz genutzt werden“, so Specht.

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