Ludwigshafen Wahre Multitalente

Eine faszinierende Mischung aus Genres, Instrumenten und Persönlichkeiten in einem vielfältig zusammengestellten Programm – das haben die Besucher des BASF-Gesellschaftshauses in Ludwigshafen am Sonntag erleben können. Neun Bundespreisträger von „Jugend musiziert“ aus Rheinland-Pfalz haben ihr Können bei einem Konzert unter Beweis gestellt.

Alle Jugendlichen, die auf der Bühne des Gesellschaftshauses stehen, haben schon einige Hürden genommen. Sie hatten sich in Regionalwettbewerben, im Landeswettbewerb und schließlich im Bundeswettbewerb gegen viel Konkurrenz durchgesetzt und waren mit einem ersten oder zweiten Preis für ihre harte Arbeit belohnt worden. Im Herbst treten sie dann traditionell im BASF-Gesellschaftshaus auf. Eröffnet wird das Konzert von Frederick Punstein aus Schneckenhausen bei Kaiserslautern, der nicht nur mit Astor Piazzolla einen wundervoll voluminösen und erstaunlich lyrischen Klang auf seiner Tuba offenbart, sondern das Publikum besonders mit seiner eigenen Improvisation für beatboxendes Sousaphon erstaunt. Stephan König (Valwig) schafft es, die Zuhörer mit wunderschön herausgearbeiteten Gitarren-Melodien und mühelosen Figurationen in lateinamerikanische Nächte zu entführen. Auch Karlsson Schick (Freinsheim) beherrscht sein Instrument unverkennbar und meistert die virtuosen Läufe auf dem Fagott in Ludwig Mildes Concertino a-Moll problemlos. Als Siqi Chen (Koblenz) ihre Gitarre anstimmt, versinkt das Publikum gemeinsam mit der Virtuosin gänzlich im sanften An- und Abschwellen der gezupften Saiten. Und auch Lukas Rizzi (Mainz) zieht alle Aufmerksamkeit auf sich und seine Blockflöte in Hans Ulrich Staeps Virtuoser Suite, in der er die gesamte Bandbreite des Instruments zeigt und alle Tücken mit Bravour meistert. Andere Teilnehmer überraschen als Multitalente. Die Geschwister Silke und Dirk Becker aus Landau sind nicht nur meisterhafte Solisten auf Flöte und Trompete, sondern begleiten sich gegenseitig am Klavier, als ob es das Selbstverständlichste auf der Welt wäre. In Pietro Morlacchis „Il Pasotre Svizzero“ für Flöte phrasiert Silke Becker gleichermaßen in Höhe und Tiefe tadellos mit einem klaren Ton und spielt sich ganz unbeschwert durch die rasanten Parts. Dass die Trompete nicht nur energische Fanfaren kann, zeigt Dirk Becker in Alexander Arutjunjans Konzert As-Dur: Mit lyrischen Melodien demonstriert er auch die sentimentale Seite seines Instruments mit brillanten Höhen. Auch die beiden Sängerinnen Ayu Hosea (Ochtendung) und Janina Steinbach (Schwegenheim) zeigen gleich mehrere Talente, indem sie eigene kleine Musicalnummern kreieren und die Songs in eine unterhaltsame Geschichte mit viel Kreativität verwickeln. Sie vereinen großes sängerisches Talent mit überzeugender schauspielerischer Leistung und ernten dafür viele Lacher und begeisterten Beifall.

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