Fussball Wal Fall als „Goldköpfchen“ für Arminia Ludwigshafen
Pflichtspiel-Premiere geglückt: Arminia Ludwigshafen nahm den neuen Kunstrasenplatz auf der Bezirkssportanlage am Hohen Weg in Rheingönheim am Samstag mit einem 2:1 (1:1)-Sieg im Oberliga-Derby gegen TuS Mechtersheim in Betrieb.
Es wird im Herbst eine offizielle Einweihungsfeier geben, die Arminia feierte aber schon mal vor. „Eine 18-jährige Geschichte hat mit dem Umbau ein Ende gefunden“, erinnerte Markus Impertro, der Sportliche Leiter der Arminia, in einer kurzen Rede an die Entstehungsgeschichte, die 2006 angestoßen wurde. 2023 dann begann der Umbau auf der in die Jahre gekommenen Bezirkssportanlage. „Ein großer Dank gilt Alfred Schaar und Roland Heil“, würdigte Impertro die Motoren der Renovierung und Neugestaltung. Schaar, der 1. Vorsitzende, und Heil, der 2. Vorsitzende, führten den Anstoß vor dem Derby aus, das 281 Zuschauer bei Bullenhitze verfolgten.
Chorroschs Erkenntnis
„Wir waren über 90 Minuten die bessere Mannschaft“, befand Arminias neuer Trainer Chris Chorrosch nach 90 spannenden, umkämpften Minuten. Probleme bei seiner Elf erkannte Chorrosch vornehmlich dann, wenn die Gäste lange Bälle schlugen. „Darauf müssen wir uns für die nächsten Spiele einstellen“, sagte der Coach. In der Nachspielzeit musste er um den verdienten Sieg bangen, als sich dem eingewechselten Dominique Osterkamp die Riesenmöglichkeit zum Ausgleich bot, doch der Schlacks vermochte den Kopfball nicht in Kevin Urbans Tor unterzubringen. „Den Ball muss er setzen“, haderte Uwe Rapolder, der einstige Bundesliga-Trainer, der als Nothelfer in Mechtersheim eingesprungen ist. Mit dem Derby wollte der 66-Jährige seinen Freundschaftsdienst eigentlich beenden.
Arminia erwischte einen Traumstart. In der 2. Minute sorgte Bastian Hommrich nach einer Maßflanke von Steffen Straub per Kopf für das 1:0. In der Folgezeit dominierte Arminia, die Flügelzange Hommrich/Straub setzte die Mechtersheimer Abwehr um Kapitän Felix Brand und den guten Torhüter Maxime Klein gehörig unter Druck. Auf einmal aber erlahmte das Bemühen der Arminen, die Gäste kamen auf und durch eine gekonnte Bogenlampe von Dennis Arnst, der Torhüter Kevin Urban überlistete, zum 1:1 (24.).
Maier lässt liegen
Abdulkerim Cakar und Malik Kadir Hayvali, zwei bewegliche Angreifer, setzten einige Nadelstiche, im Zentrum aber fehlte der von Uwe Rapolder vermisste Stoßstürmer. Den verkörperte auf Seiten der Arminia Noah Maier, der drei große Chancen liegen ließ und nach dem Seitenwechsel Platz für Adnan Rizvanovic machte. Der talentierte Angreifer vergab in der 70. Minute eine sogenannte Chance der Marke „Muss er machen“, ließ aber sein Talent erkennen. Drei Minuten später sorgte Wal Fall per Kopf nach der fünften Ecke, geschlagen vom umtriebigen Ricardo Antonaci, für den verdienten Siegtreffer.
Als Säule in der Vierer-Abwehrkette kommt Wal Fall mit all seiner Routine besondere Verantwortung zu, da mit Lukas Hartlieb, der nach seinem Kreuzbandriss nächste Woche operiert wird, eine Säule über Monate ausfallen wird. Bemerkenswert der Auftritt von Jannik Dörr, der für Rik Hiemeleers eingewechselt wurde, und mit seiner Schnelligkeit und Dynamik als mutiger rechter Offensivverteidiger Gefahr vors Mechtersheimer Tor trug.
„Ein wichtiger Heimsieg. Wir hatten gute Ansätze im Spiel, hatten gute Chancen, aber uns fehlte die Ruhe“, befand Arminia-Kapitän Nico Pantano. „Jung und wild“, nannte der Spielmacher den Auftritt auf der herausgeputzten Anlage. Die Umstellung auf Kunstrasen brauche etwas Zeit, „besonders beim Schießen.“