Ludwigshafen Weniger Anmeldungen an Grundschulen

Leicht rückläufige Schülerzahlen hat Andreas Pfaff aus dem Bereich Stadtentwicklung gestern im Schulträgerausschuss vermeldet. Demnach besuchten im abgelaufenen Schuljahr 31.170 Schüler die städtischen Schulen – 145 weniger als im Vorjahr. Die Tendenz halte an. „Im neuen Schuljahr hatten wir 1546 Anmeldungen an den Grundschulen, 50 weniger als im Vorjahr.“

Ludwigshafen ist landesweit Vorreiter in Schulsozialarbeit und Jugendberufshilfe“, sagte Dezernentin Cornelia Reifenberg (CDU) . „Aber wir haben weiteren Handlungsbedarf“, so die Ausschussvorsitzende angesichts von 199 Schülern, also elf Prozent, die zuletzt ohne Abschluss auf den Arbeitsmarkt entlassen wurden. Nichts Neues: Im Jahr davor lag die Quote ebenfalls bei elf Prozent, das entspricht 200 Schülern. Zahlen, die auch Thorsten Ralle, Mirko Taus (beide CDU), Jörg Matzat (FDP) und Monika Kleinschnitger (Grüne) mit Sorgen erfüllten, zumal es sich bei dieser Gruppe vornehmlich um Schüler mit einem Migrationshintergrund handele. Reifenberg wies auf die notwendige Förderung hin, wusste aber auch: „Angesichts der aktuellen finanziellen Entwicklung auf Landesebene ist das ein sehr ehrgeiziges Ziel.“ Wilhelma Metzler (CDU) wurde konkreter: „Das werden wir aus eigenen Mitteln stemmen müssen.“ Zumal sich das Problem auf absehbare Zeit noch verstärken werde, ergänzte Pfaff: „In den aktuellen Zahlen steckt die Flüchtlingsproblematik noch nicht mit drin.“ Auf Landesgelder hofft die Stadt hingegen für das Projekt Bildungsmanagement von der Transferagentur Kommunales Bildungsmanagement Rheinland-Pfalz – Saarland. Die bietet den Kommunen Beratung und Unterstützung bei der Entwicklung eines kommunalen Bildungsmanagements, analysiert die Ausgangssituation, identifiziert Bedarfe und erarbeitet mit der Verwaltung Wege zur nachhaltigen Gestaltung der Rahmenbedingungen guter Bildung. „Wir haben im März einen Antrag auf die 100-prozentige Förderung einer Vollzeitstelle gestellt“, erklärte die Schuldezernentin. Ziel sei letztlich eine Verbesserung des Übergangs von der Schule zum Beruf. Entschieden sei über den Antrag noch nicht. Einen zusätzlichen Förderbedarf gebe es auch bei der Schulbuchausleihe. „Die Refinanzierung steht in keinem Verhältnis zum organisatorischen Aufwand“, kritisierte Reifenberg. Der kommissarische Leiter des Bereichs Schulen, Martin Sitter, berichtete: Rund 11.900 von 20.000 berechtigten Schülern haben die Ausleihe in Anspruch genommen. Mit rund 60 Prozent sei die Beteiligung damit im siebten Jahr so hoch wie noch nie. Verstärkt werde der Aufwand, weil rund 6300 Schüler den Dienst der Kommune kostenpflichtig in Anspruch nahmen. „Der Aufwand ist enorm“, beklagte Sitter. Immerhin: „Wir arbeiten seit diesem Jahr mit einer neuen Agentur zusammen.“ Renate Morgenthaler (CDU) konnte er damit nicht besänftigen: „Wir sind mit der Ausleihe nun im siebten Jahr. Es ist sehr aufwendig und klappt nicht gut.“ |env

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