Am Rande Wer vor 70 Jahren den Bau des Südwest-Clubheims unterstützt hat
Eine bewegte Geschichte hat das Clubhaus des SV Südwest Ludwigshafen an der Mundenheimer Straße. Als es vor genau 70 Jahren entstand – der Grundstein wurde am 29. Oktober 1954 gelegt – diente es zunächst ausschließlich dem Fußball und seinem damals bedeutendsten Ludwigshafener Repräsentanten: dem Sportverein Phönix, der im WM-Jahr 1954 in der Südwest-Oberliga als höchster deutscher Fußballklasse spielte. Bauherren waren vor sieben Jahrzehnten laut Urkunde zur Grundsteinlegung der SV Phönix und die Betriebssport-Gemeinschaft Gebr. Giulini GmbH, „die diesen Gemeinschaftsbau freiwillig errichtet haben“. Bauausschussvorsitzender war Giulini-Direktor Franz Bauer, dem Ausschuss gehörten unter anderem BASF-Architekt Max Fischer, Walter Cammisar von der städtischen Bauverwaltung und der Bauunternehmer Christoph Grüsser an.
In der Urkunde, die im Grundstein niedergelegt ist, wurden die Beweggründe für dieses gemeinschaftliche Bauunternehmen so dargelegt: „Das Werk soll in erster Linie das sportliche Leben in unserer Vaterstadt Ludwigshafen am Rhein fördern. Es sei der Jugend stets ein Zeuge gemeinsamer Leistung in schwerer Zeit, den Alten eine Stätte kameradschaftlicher Geselligkeit und Freude.“
Auch eine Kegelbahn
Das Dokument wurde auch von den Phönix-Vorstandsmitgliedern Adolf Heim, Robert Eicher und Rudi Fritz unterschrieben. Der örtlichen Bauleitung gehörten vor allem Mitarbeiter des Hauptfinanziers Giulini an, darunter Oberingenieur Rudi Sitte, der Rheingönheimer Ingenieur Richard Decker und der Architekt Herbert Hauser. In der Schlussformulierung der Urkunde werden auch „viele Kameraden des SV Phönix und der Betriebssport-Gemeinschaft“ gewürdigt.
Das Phönix-Clubhaus bestand damals aus einer Gaststätte mit Nebenraum und kleiner Bar, einer Kegelbahn, einer Vereinsgeschäftsstelle sowie den für den Sportbetrieb auf dem Fußballplatz hinter dem Gebäude notwendigen Sanitäreinrichtungen. In den Folgejahren gab es in der Gaststätte häufige Pächterwechsel, unter anderem stand dort auch der ehemalige Spieler Radoslav Momcilovic hinter dem Tresen. Zeitweise war das Gebäude in seinem östlichen (Gaststätten-) Bereich geschlossen, bis es mit Brauereihilfe wieder instandgesetzt wurde.
Heute wird das einstige Phönix-Clubhaus wieder überwiegend gastronomisch genutzt und beherbergt das chinesisch-mongolische Restaurant „Asia Khan“. Der frühere Nutznießer SV Phönix ist seit 1964 mit TuRa Ludwigshafen im SV Südwest aufgegangen und musste sich eine neue gastronomische Bleibe schaffen: in einem ansehnlichen Holzhaus im Westen des einstigen Clubhauses.