Ludwigshafen „Wir geben uns nicht auf“

Pascal, die Eulen Ludwigshafen verlieren gegen die HSG Wetzlar mit 25:29. Wann ist bei Ihnen die Hoffnung auf den zweiten Saisonsieg geplatzt?

Spät. Wir kamen gut ins Spiel. Wir sind heute mit Emotionen dabei gewesen. Ich habe mit Jonathan Scholz nach dem Spiel gegrübelt, warum wir mit drei bis vier Toren in Rückstand geraten sind. Und vor allen Dingen, wann wir diesem Rückstand hinterherlaufen mussten. Das wurde mir im Spiel nicht so bewusst. Wir haben die ersten zehn Minuten in der zweiten Halbzeit wieder einmal verschlafen. Das ist ein großes Problem von uns. Denn wir hatten in der ersten Halbzeit keinen technischen Fehler. Wir hatten dann die eine oder andere Parade zu wenig, um vielleicht unentschieden zu spielen oder sogar in Führung zu gehen. Wetzlar hat nicht groß um seine Tore kämpfen müssen. Sie haben einfache Tore erzielen können. Das brach uns leider das Genick. Sie haben die mangelhafte Torhüter-Leistung angesprochen – eine Parade in der ersten Halbzeit. Frustriert das die Feldspieler nicht? Ich würde es nicht komplett auf die Torhüter schieben. Es waren viele freie Würfe dabei und auch viele Siebenmeter. Das ist schwer für einen Torhüter, aber sicherlich hätte uns die eine oder andere Parade mehr in der ersten Halbzeit gut getan. In der zweiten Halbzeit hatten wir dann gegen Ende mehr gehaltene Bälle, aber da war der Rückstand schon zu groß. Wir brauchen die Paraden, aber wir müssen auch in der Abwehr besser arbeiten, um solche leichten Tore zu vermeiden. Trainer Ben Matschke hatte eine Trotzreaktion nach der Niederlage in Bietigheim erwartet. Gab es diese Ihrer Meinung nach? Ja, wir hatten uns im Vorfeld der Partie unheimlich angefeuert. Wir haben uns dann im Spiel Gelbe Karten abgeholt, gegenseitig gepusht, aber am Ende war es dann die Klasse des Gegners, die ausschlaggebend für den Wetzlarer Sieg war. Es hat den Eindruck, als würde der Mannschaft das Feuer in der letzten Situation fehlen… In Bietigheim war es extrem. Das war ganz schwach von uns, was wir dort emotional auf die Platte gebracht haben. Gegen Wetzlar hat die Bank gut mitgefiebert. Muss man dann sagen, dass es eine Frage der Qualität war? Mit Sicherheit auch. Das war in der ein oder anderen Situation der Fall. Aber wir haben unseren kompletten Kader wieder zur Verfügung. Das stimmt mich zuversichtlich. Jedenfalls hat es Wetzlar clever gespielt. Sie haben dreckig gespielt. Da können wir uns eine Scheibe abschneiden. Wenn wir unsere Überzahl- und Unterzahl besser ausspielen, dann macht das schon einiges aus. Und wenn wir dann noch die ein paar mehr Paraden haben, dann können wir viele Spiele eng gestalten oder eben auch gewinnen. Aber ein Spiel geht über 60 Minuten. Bei uns kommen noch zu viele Einbrüche. Ich denke da an Gummersbach. Da haben wir die zwei Punkte verschenkt. Aber irgendwann muss der Knoten platzen, um den Klassenverbleib noch zu verwirklichen. Jedem ist bewusst, dass der Druck mit jeder verlorenen Partie größer und größer wird. Ist dieser Druck ein Rucksack? Nein. Es ist ja auch keine neue Situation für uns. Im Training ist die Stimmung gut. Wir haben diese Saison leider nicht die entscheidenden Spiele gewonnen. In Minden, in Gummersbach, zu Hause gegen Erlangen, gegen Bietigheim, diese Spiele mussten wir einfach gewinnen. Vergangene Saison haben wir die „Big-Points“ geholt. Auch gegen Mannschaften, gegen die niemand mit einem Erfolg gerechnet hat, hätten wir erfolgreich gestalten können, vielleicht müssen. Ich denke da an Berlin und Hannover zu Hause. Aber wir geben uns nicht auf. So lange es rechnerisch noch möglich ist, werden wir alles versuchen. Das weiß auch jeder Gegner. Jeder muss wissen, dass es gegen uns unangenehm zu spielen ist. Wir müssen einfach siegen und punkten. Wenn es so einfach wäre. Wie einfach wird Ihre Vertragsverlängerung? Maximilian Haider hat vorige Woche um zwei weitere Jahre verlängert. Drittligist SG Nußloch ist an Ihnen, Kai Dippe und Mathias Lenz interessiert. Erst einmal ist es schön, dass Maximilian Haider hier bleibt. Ich führe schon länger mit unserer Geschäftsführerin Lisa Heßler Gespräche. Ich fühle mich sehr wohl hier in der Gegend. Ich habe hier meine Familie, meine Freunde und meine Freundin. Nußloch kommt nicht für mich infrage. Ich würde am liebsten weiter Erste Liga spielen. Ich fühle mich noch zu fit, um jetzt schon in die Dritte Liga zu wechseln. Zweite Liga würden Sie mitgehen? Ja, sollte es so kommen. Denn ich hätte dann schließlich auch meinen Teil dazu beigetragen, dass wir abgestiegen sind.

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